Erste Apotheken geben digitalen Impfpass aus: Die wichtigsten Fragen zu „CovPass“
Montag geht in Deutschland der digitale Corona-Impfpass an den Start. Was muss man wissen über „CovPass“ und Co?
Apotheken in Deutschland beginnen am Montag schrittweise mit dem Ausstellen digitaler Corona-Impfnachweise. Menschen, die bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, können sich dort nachträglich eine Bescheinigung mit dem für den digitalen Impfpass nötigen QR-Code abholen. Die Apothekerverbände wiesen allerdings darauf hin, dass die Zahl der teilnehmenden Apotheken in den ersten Tagen aus technischen und organisatorischen Gründen noch begrenzt sei und baten um Geduld.
[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]
Der digitale Corona-Impfpass für das Smartphone. Er soll Besuche in Restaurants, Konzerten oder im Kino ebenso erleichtern wie das Reisen in Europa. Das erlaubt der gute alte gelbe Impfpass zwar auch, aber mit der App soll es schneller und einfacher gehen.
Eines allerdings stellte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorsichtshalber schon bei der Vorstellung klar: Bis ihn jeder Berechtigte hat und er überall einsetzbar ist, können einige Wochen vergehen.
Ein Überblick über die drängendsten Fragen zum digitalen Impfpass.
Wozu ist der digitale Corona-Impfpass da?
Die digitale Eintrittskarte zu mehr Freiheit ist kein Ersatz für den gelben Impfpass auf Papier, sondern nur eine Alternative dazu. Er kann den Gelben auch nicht völlig ersetzen, weil bisher nur das Papierdokument überall in der Welt gilt. Keiner muss also den Digitalpass haben. Aber jeder vollständig Geimpfte kann ihn nutzen.
Welche Technik wird dafür benötigt?
Der Impfpass ist eine normale Smartphone-App und kann ab Donnerstag aus den üblichen App-Stores heruntergeladen werden.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Wer die Corona-Warnapp des Robert-Koch-Instituts (RKI) benutzt, findet dort nach dem nächsten Update den Impfpass als Zusatzfunktion.
Wer diese App nicht installieren will, kann „CovPass“ nutzen. Die App mit dem blauen Symbol wird ebenfalls vom RKI bereitgestellt.
Auf iPhones muss das Betriebssystem iOS 12.1 laufen, auf Android-Smartphones soll die App ab Android 6 funktionieren. Alle Daten bleiben auf dem Smartphone, weder Ämter noch Kontrolleure können sie anzapfen.
Was brauche ich als Impfnachweis?
Die Smartphone-Apps alleine sind nutzlos, solange sie nicht den passenden Impfnachweis enthalten. Den gibt es nur für vollständig Geimpfte, im Regelfall also nach der zweiten Impfung. Nur Genesene und Bürger, die das Vakzin von Johnson und Johnson bekommen, gelten schon nach einer Impfdosis als umfassend geschützt.
Der Impfnachweis selbst ist ein QR-Code. Das schwarz-weiße Kästchenmuster muss mit der App abfotografiert werden.
Es enthält in verschlüsselter Form die Bestätigung der Impfungen. Als gültig erkannt wird der Code von den Lesegeräten übrigens erst zwei Wochen nach der letzten Impfung. Denn erst dann gilt die Immunisierung als erreicht. Eine Bedienungsanleitung hält das RKI auf der Internetseite https://www.digitaler-impfnachweis-app.de/ bereit.
Wo erhalte ich den Impfnachweis?
Im Idealfall bekommt ab jetzt jeder Bürger bei der zweiten Impfung nicht nur einen Eintrag und den Stempel in den gelben Impfpass, sondern dazu den QR-Code auf Papier oder zum Abfotografieren am Bildschirm.
Den Code sollte jeder gut aufbewahren, für den Fall, dass sein Smartphone defekt ist oder er ein neues bekommt. Den Code nachträglich neu zu beschaffen, ist aber möglich.
In Impfzentren soll der Digitalnachweis zur Routine werden. Ob alle Hausärzte den Code vergeben, ist noch nicht klar. Die Ärzteverbände rechnen mit sehr breiter Beteiligung ihrer Mitglieder.
Aber die Praxen müssen erst technisch aufgerüstet werden, und verpflichtet zu dem zusätzlichen Aufwand sind sie nicht.
Vergeben dürfen den digitalen Impfnachweis auch Apotheken. Wer dort neben dem Personalausweis seinen gelben Impfpass oder die separate Corona-Impfbescheinigung vorlegt, bekommt den QR-Code ebenfalls.
Wie überall ist er auch dort kostenfrei.
Wie erhalte ich den digitalen Pass nachträglich, wenn ich bereits zwei Mal geimpft bin?
Kein Problem. Viele Länder schicken den Besuchern ihrer Impfzentren den passenden QR-Code in den nächsten Wochen per Post nach. Wer es eilig hat, kann in die Apotheke gehen.
Wie erhalten an Corona Erkrankte und einmal Geimpfte den digitalen Pass?
Mehrere Millionen Menschen waren schon mit dem Coronavirus infiziert und brauchen in der Folge nur eine Impfung. Laut Bundesgesundheitsministerium gilt ein positiver PCR-Test als Genesenennachweis in Kombination mit einer einmaligen Impfung als vollständiger Impfschutz. Durch die Vorlage der jeweiligen Nachweise können Apotheken diesen Nachweis dann nachträglich erstellen und eintragen, heißt es weiter.
So werde dann im Impfpass eine Impfung plus der Nachweis der durchgestanden Infektion vermerkt. Da die Zuständigkeit für die Organisation der Impfzentren bei den Bundesländern liegt, sollen laut BGM unkomplizierte Verfahren etabliert werden. Dies könne beispielweise der Versand der QR-Codes an die betroffene Gruppe sein.
Wie finde ich eine Apotheke, die den Impfpass schon ausstellen kann?
Ab kommenden Montag wird das Portal Mein-Apothekenmanager.de freigeschaltet. Dort kann jeder bundesweit per Postleitzahl die Apotheke suchen, die den Service in seiner Nähe anbietet.
Wie weise ich mich damit aus?
Einfach Smartphone hochhalten und überall frei durchlaufen – nein, so geht das nicht!
Passend zur CovPass-App gibt es die App „CovPassCheck“. Sie ist für alle gedacht, die einen Impfnachweis überprüfen müssen, vom Kneipenwirt bis zum Check-in am Flughafen.
Aber auch jeder Bürger kann damit seine Partygäste abfragen.
Die App liest den QR-Code aus CovPass oder der Zusatzfunktion der Corona-Warnapp aus. Die Check-App zeigt dann die Impfbestätigung sowie Name, Vorname und Geburtsdatum des Menschen an, der sein Smartphone hingehalten hat.
[Mehr zum Thema: Angst vor den Folgen: Welche Versicherungen bei Impfschäden helfen (T+)]
Daneben muss der Geimpfte aber seinen Personalausweis oder Reisepass halten. Denn nur in Verbindung mit einem Personaldokument ist das digitale Zertifikat gültig - sonst wäre Betrug allzu einfach. Das gilt allerdings für den gelben Papier-Impfpass genauso.
Den technischen Ablauf erläutert das RKI unter https://www.digitaler-impfnachweis-app.de/impfschutz-pruefen/.
Wann steigen Hausarztpraxen mit ein?
Bis die 146 verschiedenen Praxisverwaltungssysteme technisch aufgerüstet sind, wird es noch einige Zeit dauern. Nach Auskunft von Roland Fritz, IBM-Mitarbeiter und Projektleiter des Konsortiums, das den Digitalpass programmiert hat, gibt es für Praxen bis dahin aber die Möglichkeit, eine Übergangslösung zu nutzen. Das RKI bietet dazu Ärzten Hinweise auf der Seite https://www.digitaler-impfnachweis-app.de/impfzertifikat-ausstellen/.
Wohin kann man mit dem digitalen Impfnachweis reisen?
Ein Teil der EU-Staaten ist bereits jetzt an das System angeschlossen. Ab Juli soll der Pass dann für das grenzüberschreitende Reisen in der EU genutzt werden können.
Die Mitgliedsstaaten entscheiden selbst, ob sie die Impfbescheinigung bereits nach einer Dosis akzeptieren. Der deutsche Digitalpass funktioniert aber ohnehin erst nach einem vollständigen Impfzyklus.
Bis der digitale Impfnachweis überall funktioniert – und natürlich auch darüber hinaus –, können Reisende mit ihrem gelben Impfausweis auf Papier reisen.
Schon jetzt können Geimpfte auch ohne weiteren Corona-Test in bestimmte Länder fahren – darunter sind Frankreich, Griechenland, Kroatien, Spanien oder die Türkei.
Unklar ist bislang, welche Länder außerhalb der EU die digitalen Zertifikate akzeptieren werden. Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein wollen aber mitmachen.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität