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Bislang Bremer Innenstaatsrat, künftig Chef des Bundeskriminalamtes - Holger Münch
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Porträt Holger Münch, künftiger BKA-Chef: „Die langfristige Lösung heißt Integration“

Ein Hardliner ist er nicht, heißt es über ihn, sondern eher einer, der auch sozial denkt. Holger Münch, der künftige BKA-Chef, kann vor allem gut organisieren, ist intelligent und verfügt über eine schnelle Auffassungsgabe.

Täter kehren bekanntlich gern an den Tatort zurück – Polizisten manchmal auch: Wenn der Bremer Innenstaatsrat Holger Münch am 1. Dezember Nachfolger des pensionsreifen BKA-Präsidenten Jörg Ziercke wird, ist das auch eine Rückkehr. Denn von 1987 bis 1991 arbeitete er für den BKA-Standort Meckenheim bei Bonn als Aufklärer, Personen- und Staatsschützer. Das war die zweite Stufe seiner Polizeikarriere. 1978 hatte er seine Ausbildung bei der Bremer Bereitschaftspolizei begonnen und danach auch noch ein Fachhochschuldiplom als Verwaltungswirt gemacht.

Die Zweigleisigkeit aus Praxis und Theorie kam dem gebürtigen Bremer später mehrfach zugute: Nach seinen vier BKA-Jahren und seiner Rückkehr zur Polizei Bremen 1991 wurde er wiederholt eingesetzt, um die Behördenorganisation zu reformieren und ihre strategische Planung voranzubringen. 2005 stieg er zum Leiter der Kripo und damit zugleich Chef des Landeskriminalamts auf, 2009 zum Polizeipräsidenten und nach nur zwei weiteren Jahren zum Staatsrat, also Staatssekretär, beim Bremer Senator für Inneres und Sport, Ulrich Mäurer (SPD). Mit ihm gemeinsam entwickelte er unter anderem Strategien gegen Rockerkriminalität und zur Entlastung der Behördenkasse: Künftig soll sich die Deutsche Fußball-Liga bei krawallgefährdeten Spielen an den Polizeikosten beteiligen.

Der 53-jährige Münch ist zwar parteilos, passt aber gut in die rot- grüne Bremer Koalition. „Ein Hardliner ist er überhaupt nicht“, heißt es in seinem Umfeld, kein harter Hund also. Sondern eher einer, der auch „sozial denkt“. Der künftige BKA-Chef ist selber Vater zweier Söhne. Neben seiner sozialen Ader wird ihm im Kollegenkreis bescheinigt, dass er gut organisieren könne, intelligent sei, über schnelle Auffassungsgabe verfüge und flexibel sei.

Weil sich Münch vor seiner offiziellen Amtseinführung nicht äußern will, trat am Dienstag nur sein Senator vor die Presse. Mäurer lobte die Wahl als „kluge Entscheidung“, Münch sei ein „hervorragender Mann“. Als der Bremer Polizeipräsident wurde, schrieb der „Weser-Kurier“, Münch gelte „als Vordenker, der unbequeme Wahrheiten ausspricht und zugleich nach Lösungen sucht“. Allerdings werde er unter Kollegen manchmal als „kühl und zu intellektuell empfunden“, so die Zeitung damals. Auf Außenstehende wirkt er allerdings eher kumpelhaft und zupackend, jedenfalls alles andere als feingeistig. Eckhard Stengel

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