Casdorffs Agenda: Die Lage der Bundeswehr sollte grundlegend beredet werden
Rüstungsvorhaben funktionieren nicht, die Personallage ist verheerend, die Stimmung in der Truppe schlecht. Aber über das alles wird nicht geredet - auch Merkel scheut den Konflikt. Ein Kommentar.
Warum wird die Lage der Bundeswehr eigentlich nicht grundlegend beredet? Nicht einmal jetzt, da es um eine neue Koalition geht, die sich Großes vornehmen muss. Die Armee gehört unbedingt dazu: eine große Organisation mit großen Problemen. Wesentliche Rüstungsvorhaben funktionieren bei Heer, Luftwaffe und Marine nicht, die Personallage ist verheerend, die Anhebung der Militärausgaben Richtung zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukt ist ein ständiger Kampf.
Dazu die Stimmung in der Truppe: unter aller Kanone. Der Wehrbeauftragte des Bundestags und der Vorsitzende des Bundeswehrverbands könnten ein Lied davon singen. Über alles das wird nicht geredet.
Weil dann ja wohl Konsequenzen beim Material und beim Personal gezogen werden müssten, auch dem an der Spitze des Wehrressorts. An dieser Stelle aber scheut die Bundeskanzlerin den Konflikt. Sie braucht gerade jeden und jede, auch in ihrer Partei, um sich in einer großen Koalition abzusichern.
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