zum Hauptinhalt
Am Tag vor dem UN-Flüchtlingsgipfel in New York sind Tausende in London auf die Straße gegangen. Die Ausstellung mit den Rettungswesten war Teil der Proteste für eine bessere Flüchtlingspolitik.
© Stefan Wermutz7REUTERS

UN-Flüchtlingsgipfel in New York: „Die einzige Grenze ist die Menschlichkeit“

Flüchtlinge sprechen vor den Vereinten Nationen für sich selbst. Ziel ist ein Flüchtlingspakt, der die Menschen besser versorgt und ihnen eine Perspektive bietet.

Gleich zwei Gipfeltreffen am Montag und am Dienstag sollen zur Lösung der Flüchtlingskrisen der Welt beitragen. Den Anfang machten die Vereinten Nationen (UN) mit dem ersten Flüchtlingsgipfel überhaupt. Das Abschlussdokument bleibt zwar vage und kündigt lediglich an, dass bis 2018 eine Art globaler Flüchtlingspakt geschlossen werden soll, der den aktuell rund 65 Millionen unfreiwillig heimatlosen Menschen innerhalb und außerhalb ihrer Landesgrenzen eine Mindestversorgung, die Achtung ihrer Menschenrechte und eine Perspektive bieten kann.

Am Dienstag werden etwa 30 Staaten auf Einladung des amerikanischen Präsidenten Barack Obama darüber verhandeln, wie mehr Geld in die Versorgung der Flüchtlinge in Erstaufnahmeländern fließen kann, wie mehr Kinder in Schulen geschickt und wie mehr Flüchtlingen durch eine Umsiedlung geholfen werden kann.

Es ist nicht der erste Versuch. Schon 2015 ist mit Geberkonferenzen versucht worden, die syrischen und irakischen Flüchtlinge in den Nachbarländern zu halten, indem mehr Geld in ihre Versorgung investiert wird. Allerdings reicht die Zahlungsmoral der Geberstaaten nicht an ihre Versprechen heran. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR vom September sind von den versprochenen gut 1,6 Milliarden Dollar gerade mal die Hälfte tatsächlich auch gezahlt worden.

Beim UN-Gipfel haben aber zumindest einmal Betroffene Gehör gefunden. Die junge Jesidin Nadia Murad, die dem Islamischen Staat mithilfe des baden-württembergischen Rettungsprogramms entkommen ist, bat die versammelten Staatschefs: „Setzen Sie die Menschen an die erste Stelle. Die einzige Grenze, die uns trennt, ist die Menschlichkeit.“

Zur Startseite