Trump vor Clinton: Die Demokraten stehen unter Schock
Nach der Republican Convention führt Donald Trump in den Umfragen - das zeigt, dass es für Hillary Clinton auf die Mobilisierung ankommt. Ein Kommentar.
Die Demokraten stehen unter Schock. Das Phänomen des „Convention Bounce“ ist zwar bekannt: Der Parteitag beschert dem jeweiligen Lager ein Zwischenhoch. Aber Donald Trumps Convention in der vergangenen Woche war doch von Pannen durchzogen. Die Plagiatsvorwürfe wegen Melania Trumps Rede; die Weigerung Ted Cruz’, seine Anhänger zur Wahl von Trump aufzurufen; die Mini-Revolten um Abstimmungsregeln und Wahlprogramm. Und dennoch hat Trump im Schnitt der Umfragen mehr als drei Prozentpunkte gutgemacht und führt jetzt? Wie ist das möglich? Sein Parteitag hat seine Anhänger mobilisiert. Negativmeldungen interessieren sie nicht, diese erreichen nur noch das gegnerische Lager.
Bei den Demokraten ist es freilich ähnlich. Auch sie ignorieren die eigenen Unzulänglichkeiten und berauschen sich daran, wie unmöglich der Gegner aus ihrer Sicht ist. In diesem Wahljahr sind die Meinungsumfragen ungewöhnlich volatil. Die demografischen und soziologischen Daten sprechen weiter für Hillary Clinton. Sie hat das größere Wählerpotenzial: Frauen, Latinos, Afroamerikaner. Aber sie muss sie an die Urnen bringen. Und sie darf keine Fehler machen. Auch sie braucht ihren „Convention Bounce“.