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 Andreas Kalbitz, Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl in Brandenburg, spricht auf der AfD-Wahlparty nach der Bekanntgabe erster Ergebnisse.
© Gregor Fischer/dpa

Gestiegene Wahlbeteiligung führt zu Polarisierung: Die Blitzanalyse zu den Wahlen in Sachsen und Brandenburg

Die CDU in Sachsen und die SPD in Brandenburg werden vermutlich stärkste Parteien. Trotzdem kommt die gestiegene Wahlbeteiligung vor allem der AfD zugute.

Bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Berlin haben die regierenden Koalitionen ihre Mehrheit verloren. In beiden Ländern behaupteten aber die jeweils größten Regierungsparteien, die CDU in Sachsen und die SPD in Brandenburg, trotz starker Verluste im Vergleich zu den Wahlen von 2014 ihre dominierende Stellung.

In beiden Ländern wird die AFD nach den Prognosen der Forschungsgruppe Wahlen mit starken Zuwächsen zweitstärkste Partei. Die Voraussage für Sachsen gibt der CDU 33,5 Prozent, der AfD 27,5 Prozent. Die Zahlen für Brandenburg: SPD 26,5 Prozent, AfD 24,5 Prozent.
Die deutlich gestiegene Wahlbeteiligung führt zu einer starken Polarisierung. Sie kommt in Sachsen nur der CDU und der AfD, in Brandenburg nur der SPD und der AfD zugute. In Sachsen wird nach diesen Angaben der Forschungsgruppe Wahlen die bisher mitregierende SPD nur noch auf 8 Prozent, gegenüber 12,4 bei der Wahl 2014 kommen.

In Brandenburg fällt demnach die bisherige kleinere Regierungspartei, die Linke, von 18,5 Prozent im Jahr 2014 auf jetzt 10,5  Prozent.

Die Zahlen für die Linke in Sachsen sind praktisch identisch: von 18,9 Prozent auf 10,5 Prozent. Nach den Prognosen von 18 Uhr sind in beiden Ländern auch die Grünen deutlich schwächer als nach den letzten Vorwahlbefragungen zu erwarten gewesen war.

Die Grünen könnten demnach in Sachsen mit acht Prozent rechnen, in Brandenburg mit zehn Prozent. Vermutlich wird die FDP sowohl in Potsdam als auch in Dresden nicht mehr in die Landesparlamente einziehen.

Lesen Sie hier das Wichtigste zu den Wahlen in Sachsen und Brandenburg:

Erste Analysen zeigen, dass die erheblich gestiegene Wahlbeteiligung sowohl der AfD Auftrieb gab als auch den beiden Parteien, die in Sachsen und Brandenburg die Ministerpräsidenten stellen.

In beiden Ländern werden künftig mindestens drei Parteien für eine Regierungsbildung gebraucht, wobei es in keinem Fall eine Jamaika-Koalition geben wird, wenn sich die Prognose bewahrheitet, dass die FDP in beiden Ländern an der Fünf-Prozent-Klausel scheitert.

In Brandenburg wäre – Stand 18 Uhr - rechnerisch auch ein Regierungsbündnis aus SPD, CDU und Grünen möglich, wenn man davon ausgeht, dass eine Koalition aus SPD, CDU und Linke eher unwahrscheinlich ist. Ähnlich sieht auch die Koalitionsüberlegung für Sachsen aus.

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