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Virologe Alexander Kekulé geht mit den Regierenden aus Bund und Ländern hart ins Gericht.
© Imago

Virologe Alexander Kekulé: „Die Bevölkerung muss die Fehler der Politik ausbaden“

Virologe Kekulé sagt, dass Bund und Länder mit den Öffnungen Corona-Varianten die Tore geöffnet hätten. Auch andere Wissenschaftler kritisiert er scharf.

Der Virologe Alexander Kekulé sieht schwere Fehler von Politik und Wissenschaft bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie.

„Deshalb kann der Corona-Gipfel nächste Woche nur wieder Beschränkungen beschließen und die Notbremse ziehen, die ja bereits auf dem Papier vorgesehen ist. Mir blutet dabei das Herz“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“.

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„Wir sollten als intelligente und reiche Industrienation doch in der Lage sein, differenziertere Lösungen zu finden. Aber das ist nicht gelungen. Damit bleibt nur wieder ein pauschaler Lockdown. Die Bevölkerung muss noch einmal die Fehler der Politik ausbaden“, so Kekulé.

Konkret nannte er als Fehler: „Man hat den Varianten regelrecht die Tore geöffnet – zum Beispiel durch Öffnung der Schulen ohne vernünftige Alternativ-Konzepte.“

Hinzu komme, dass die Bevölkerung einfach „sauer“ gefahren sei mit den Restriktionen und die Infektionslage an den Arbeitsplätzen immer noch nicht im Griff sei. „Es gibt also einen Dreiklang an Mängeln. Die Politik nutzt das Argument der Gefahr durch Mutationen gerne, um von eigenen Versäumnissen abzulenken.“

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Auch an seinen Kollegen äußerte er scharfe Kritik. „Leider wurden viele Fehler obendrein auch aufgrund zweifelhafter Empfehlungen wissenschaftlicher Berater gemacht. Da waren einige Staaten deutlich besser als wir.“

Erneut sprach sich Kekulé dafür aus, zunächst nur einmal zu impfen. „Das reicht, damit können wir in kurzer Zeit das Sterben effektiv begrenzen. Damit wäre die Kurve der Inzidenz von der Sterblichkeit abgekoppelt.“

Vor den Bund-Länder-Beratungen an diesem Montag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie fordern Mediziner wieder schärfere Beschränkungen. Zugleich warnen sie vor einer Zuspitzung der Lage im Gesundheitswesen. (dpa)

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