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Familien in Deutschland haben immer öfter Wurzeln im Ausland.
© Patrick Pleul/dpa

Einwanderung: Deutschlands Familien werden immer bunter

Ein Fünftel der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund, aber schon fast ein Drittel aller Familien, sagt die Statistik.

Fast jede dritte Familie in Deutschland hatte 2013 ausländische Wurzeln. In 31 Prozent dieser Familien ist mindestens ein Elternteil eingebürgert worden, ist Spätaussiedler oder hat eine ausländische Staatsangehörigkeit, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Dies traf auf mehr als 2,5 Millionen der insgesamt rund 8,1 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern zu. Damit gibt es in Deutschland 131 000 Familien mit Migrationshintergrund mehr als noch bei der ersten Zählung 2005. Ihr Anteil an allen hier lebenden Familien stieg um vier Prozentpunkte (von 27 auf 31 Prozent); die Zahl aller Familien ging im Vergleichszeitraum um 837 000 zurück. Damit übertrifft der Anteil der migrantischen Familien noch deutlich den Migrantenanteil insgesamt an der deutschen Wohnbevölkerung. Letzterer betrug 2013 erstmals mehr als ein Fünftel, nämlich 20,5 Prozent. Im November hatten die Wiesbadener Statistiker diese Zahl veröffentlicht – und zugleich den stärksten Anstieg in einem Jahr (3,8 Prozent) registriert, seit das Amt 2005 zum ersten Mal mit der Kategorie „Migrationshintergrund“ arbeitete. Einen Migrationshintergrund haben Menschen, die nach 1950 nach Deutschland eingewandert sind, und ihre hier lebenden Nachkommen. Das traf 2013 auf 16,538 Millionen der 80,6 Millionen Bewohner Deutschlands zu. Deutschland ist unter den Industriestaaten aktuell ohnehin das Land mit der stürmischsten Entwicklung der Einwanderung. Nach den letzten Zahlen der OECD, des Zusammenschlusses der 34 wichtigsten Industrieländer, kamen 2013 rund 465 000 Einwanderer dauerhaft – doppelt so viele wie 2007. Es war der stärkste Zuwachs in der OECD.

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