Ringtausch mit der Ukraine: Deutschland will erste Leopard-Panzer noch dieses Jahr liefern
Tschechien gibt 20 Kampfpanzer an die Ukraine weiter. Zum Ausgleich soll das Nachbarland mit Leopard-2-Panzern aus Deutschland ausgerüstet werden.
Für die Übergabe von Panzern an die Ukraine soll der Nato-Partner Tschechien zügig mit Leopard-2-Panzern aus Deutschland ausgestattet werden. „Die Auslieferung soll noch dieses Jahr beginnen und auch einen 30-Tage-Vorrat an 120 mm Munition umfassen“, teilte das deutsche Verteidigungsministerium den zuständigen Obleuten im Bundestag mit. „Gerät und Munition kommen aus Beständen der Industrie und werden durch die Bundesrepublik Deutschland finanziert. Die Folgeversorgung liegt in der Verantwortung Tschechiens.“ Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Freitag vor.
[Alle aktuellen Nachrichten zum russischen Angriff auf die Ukraine bekommen Sie mit der Tagesspiegel-App live auf ihr Handy. Hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen.]
Tschechien beabsichtige, durch die Abgabe von 20 Kampfpanzern des Typs T-72 aus eigenen Beständen die Ukraine im Krieg gegen Russland signifikant zu unterstützen. „In einem ersten Schritt soll Tschechien als Ersatz für die eigene Abgabe 14 Leopard 2 A4 Kampfpanzer und einen Bergepanzer auf Leopard 2 Basis erhalten“, heißt es darin.
Mehr zum Ukraine-Krieg auf Tagesspiegel Plus:
- Zögern, wegschauen, langsam lernen: Drei Muster deutscher Debatten über den Ukrainekrieg
- Schauen Sie in den Spiegel! Was der Nato-Beitritt Finnland konkret bringt
- Gefahr eines Atomkriegs: Wie der Westen auf Russlands nukleare Drohungen reagiert
- In zwei Tagen an die Front: Was trotz Geheimhaltung über die Waffenhilfe des Westens bekannt ist
- Unklarheit über Putins Ukrainepläne: Überforderter Gangster, Gelegenheitsdieb oder Meisterganove?
Neben der materiellen Unterstützung für die Ukraine selbst sei es das Ziel der Bundesregierung, den Ausbau der bilateralen Kooperation mit der Tschechischen Republik, insbesondere bei der Zusammenarbeit der Streitkräfte sowie der Fähigkeitsentwicklung und Rüstungskooperation, zu vertiefen, heißt es in dem Schreiben.
Eine binationale Vereinbarung soll demnach sowohl die Zusammenarbeit bei Betrieb und Ausbildung umfassen, als auch „gemeinsame Fähigkeitenentwicklung und Rüstungskooperation“. „Betrachtet werden sollen hierbei beispielsweise gemeinsame Übungen, später gegebenenfalls zeitweise Truppenpräsenz auf Rotationsbasis und Unterstützung einer möglichen Modernisierung der tschechischen Kampfpanzer sowie weitere Beschaffungen.“ (dpa)