Vor Geberkonferenz für Syrien: Deutschland stockt humanitäre Hilfe auf
In Kuwait haben sich Vertreter von mehr als 70 Staaten zu einer weiteren Syrien-Geberkonferenz versammelt. Deutschland wird dabei neue Hilfsgelder im Umfang von 255 Millionen Euro zusagen. Die EU insgesamt stellt über eine Milliarde Euro bereit.
In Kuwait sind am Dienstag Vertreter von mehr als 70 Staaten zur Syrien-Geberkonferenz zusammengekommen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die Weltgemeinschaft zu einer Hilfe in Milliardenhöhe für notleidende Syrer auf. Die Syrer seien Opfer der schlimmsten humanitären Krise der heutigen Zeit, sagte er. Vier von fünf Syrern litten unter Armut und Mangel. Sie fragten nicht nach Mitleid, sondern nach Unterstützung.
Unmittelbar vor Beginn der Konferenz hatte die Bundesregierung neue Hilfsgelder von 255 Millionen Euro zugesagt. Vom Auswärtigen Amtes kommen weitere 100 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Syrien und den Nachbarländern, wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Dienstag am Rande der Verhandlungen über das iranische Atomprogramm in Lausanne erklärte. Das Entwicklungsministerium hatte bereits am Montag 155 Millionen Euro zusätzlich zugesagt.
„Es ist unsere Verantwortung, die Menschen nicht allein zu lassen, die nun schon im fünften Jahr unter den Folgen des grausamen Syrienkonfliktes leiden“, erklärte der SPD-Politiker. Fast zwölf Millionen Syrer seien im eigenen Land und in der Region auf der Flucht, mehr als sieben Millionen Kinder bekämen keine ausreichende Hilfe. „Die Nachbarstaaten Syriens, vor allem Libanon und Jordanien, sind durch die Zahl der Flüchtlinge längst an ihre Belastungsgrenzen gekommen.“
Die Europäische Union hat nach Angaben der EU-Kommission auf der Geberkonferenz insgesamt 1,1 Milliarden Euro Unterstützung für die Opfer der Krise zugesagt. "Der Bedarf ist immens, und außerordentliche Anstrengungen seitens der gesamten Gebergemeinschaft sind erforderlich, um die benötigten erheblichen Finanzmittel zu mobilisieren", erklärte der zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides am Dienstag anlässlich der dritten internationalen Geberkonferenz für Syrien in Kuwait. Es handelt sich um Hilfen aus dem Gemeinschaftshaushalt der EU und von den einzelnen Mitgliedsländern, also auch Deutschland, zusammen. "Nur durch weltweite Partnerschaften, die auch die arabische Welt einbeziehen, und durch Solidarität untereinander können wir einen entscheidenden Beitrag zur Überwindung dieser humanitären Tragödie, der größten seit dem Zweiten Weltkrieg, leisten", erklärte EU-Kommissar Stylianides weiter.
Das Emirat Kuwait sagte auf der Konferenz 500 Millionen Dollar (466 Millionen Euro) für Syrer in Not zu. Es gehe darum, die größte Krise zu bekämpfen, die die Menschheit kennt, sagte Emir Sabah Al Ahmed. Die USA wollen 500 Millionen Dollar geben, Saudi-Arabien versprach weitere 60 Millionen Dollar (56 Millionen Euro).
Laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR werden in diesem Jahr 7,7 Milliarden Euro benötigt, um den Menschen helfen zu können. „Wir erreichen gerade einen Wendepunkt, die Situation ist dabei, untragbar zu werden“, sagte UNHCR-Sprecher Adrian Edwards der Deutschen Presse-Agentur. Die Vereinten Nationen hoffen bei dem von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon geleiteten Treffen am Dienstag auf Zusagen in Höhe dieser 7,7 Milliarden Euro. Bei den beiden vorherigen Konferenzen waren der notleidenden syrischen Bevölkerung 1,5 Milliarden beziehungsweise 2,4 Milliarden Euro zugesichert worden. Nach UN-Angaben wurden die Zusagen jedoch teilweise nicht eingehalten. (dpa/AFP)
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