Bilanz des Ost-Ausschusses: Deutsche Russland-Exporte gehen weiter zurück
Die deutschen Exporte nach Russland sind im August weiter eingebrochen. Das ergibt sich aus einer Auswertung des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft.
Das Russland-Geschäft der deutschen Wirtschaft ist im August weiter eingebrochen. Nach einer Auswertung des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, die dem Tagesspiegel vorliegt, verzeichneten die Exporte von Deutschland nach Russland zwischen Januar und August einen Rückgang von 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Minus entspricht einem Handelsvolumen von 4,06 Milliarden Euro. Bis Ende Juli hatte sich seit Jahresbeginn aus den Daten des Statistischen Bundesamtes bereits ein Rückgang um 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ergeben.
Im März hatte Moskau die Schwarzmeer-Halbinsel Krim annektiert. Anschließend hatten nach den USA auch die EU-Staaten weitere Sanktionen gegen Russland verhängt. Ende Juli hatten die EU-Staaten nach dem Abschuss eines Passagierflugzeuges von Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord über dem ostukrainischen Rebellengebiet die Sanktionsschraube gegen Russland erneut angezogen. Dem Beschluss von Ende Juli zufolge sind von den Sanktionen gegenwärtig vor allem militärische Güter betroffen. Zudem wurde der Zugang mehrerer russischer Banken zum europäischen Kapitalmarkt erschwert.
Bis Ende des Jahres rechnet der Ost-Ausschuss insgesamt mit einem Minus bei den deutschen Exporten von 20 Prozent, was einem Handelsvolumen von rund sieben Milliarden Euro gleichkäme. Auch die Importe von Russland nach Deutschland gingen seit Jahresbeginn bis August um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück.
Noch stärker betroffen ist seit Jahresbeginn das Geschäft der deutschen Wirtschaft mit der Ukraine. Zwischen Januar und August verzeichnet der Ost-Ausschuss einen Rückgang bei den Exporten um 33,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspricht einem Handelsvolumen von 1,2 Milliarden Euro.