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Donald Trump - Präsident der entzweiten Staaten von Amerika
© Reuters

Donald Trump ist Person des Jahres: Der Mensch gewöhnt sich ja an alles

Das US-Magazin „Time“ hat Donald Trump zur Person des Jahres gekürt. Einen Hasardeur im Weißen Haus, der die klassischen Regeln außer Kraft setzt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Malte Lehming

Er hat sie genarrt und besiegt, ganz allein und im festen Glauben nur an sich selbst. Demokraten und Republikaner, Politik-Auguren und Meinungsmacher. Durch eine virtuelle, digitale Form der Demokratie hat er die klassischen Regeln von Wahlkampf und Repräsentation außer Kraft gesetzt. Er verachtet die Diplomatie und nimmt Kollateralschäden seiner Hetze in Kauf.

Seitdem Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt wurde, sind etwa in der Stadt New York die Hass-Verbrechen um 115 Prozent gestiegen. Es geht gegen Juden, Muslime, Schwarze, Homosexuelle. Seine Anhänger machen dafür „die Medien“ verantwortlich, weil sie über rassistische Bemerkungen Trumps zu ausführlich berichten. Die Verfolger im Verfolgungswahn. Man fasst es kaum. Erratisch viele Ministerernennungen, das Weiße Haus in der Hand eines Hasardeurs.

Bei den Amerikanern wiederum steigt das Ansehen Trumps, seine Negativwerte sinken. Der Mensch gewöhnt sich ja an alles. Was wird aus Nato, Klima, Iran, Zivilität? Keiner weiß es. Er habe größere Angst um die Welt seiner Kinder, als er es je für möglich gehalten hätte, schreibt Roger Cohen, ein prominenter Kolumnist der „New York Times“. Das US-Magazin „Time“ hat Trump zur Person des Jahres gekürt. Die Entscheidung ist leider richtig.

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