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Die US-Zeitung "Boston Globe" mit einer fiktiven Ausgabe, bei der es Donald Trump geschafft hat, US-Präsident zu werden.
© dpa

US-Zeitung mit fiktiver Ausgabe: Das alles und noch viel mehr, würd Trump machen, wenn...

Ausschreitungen und Handelskriege, das alles und noch mehr käme auf die Welt zu, wenn Donald Trump US-Präsident wäre. So meint die Zeitung "Boston Globe" und druckt das Ganze. Auch Angela Merkel spielt dabei eine Rolle.

Mit einer fiktiven ersten Seite hat die US-Zeitung "Boston Globe" besonders deutlich Position gegen Donald Trump und dessen Bewerbung um die US-Präsidentschaftskandidatur bezogen. Das Blatt druckte am Wochenende mehrere Nachrichten, die es für den Fall erwartet, dass der rechtspopulistische Milliardär im Juli von den Republikanern als Kandidat aufgestellt und dann im November zum US-Präsidenten gewählt wird. "Massenabschiebungen beginnen", heißt es da mit Blick auf die von Trump angekündigte Abschiebung von mehr als elf Millionen illegalen Einwanderern. Ausschreitungen und Ausgangssperren sind demnach die Folge.

Ein anderer Beitrag trägt die Überschrift: "Amerikanische Soldaten verweigern den Befehl zur Hinrichtung von Familien von IS-Mitgliedern". Weiter thematisiert das Blatt Krisen an den Märkten wegen drohender Handelskriege oder diplomatische Eklats. So habe "Präsident" Trump seinen Hund, einen chinesischen Shar-Pei, nach der Pekinger First Lady Peng Liyuan benannt. Seine fiktive Antwort auf den Fauxpas lautet: "Ich weiß nicht, warum sie so beleidigt ist, ich liebe süße Welpen und ich liebe Frauen. Ich habe doch kein Bild eines Rottweilers namens Angela Merkel getwittert."

Trump nennt die Satire "wertlos"

Mit seiner satirischen Aktion will der "Boston Globe" nach eigenen Angaben zeigen, dass es eine "aktive und engagierte Opposition" braucht. "Donald J. Trumps Vision der Zukunft für unsere Nation ist nicht nur zutiefst verstörend, sondern zutiefst unamerikanisch", heißt es in einem Leitartikel. "Wäre Trump derzeit Politiker in einem Wahlkampf im Ausland würde das US-Außenamt ihn sicherlich verurteilen." Die Republikaner sollten alle legitimen Mittel einsetzen, um Trump von der Präsidentschaftskandidatur fernzuhalten.

Bislang haben sich mehrere führende US-Zeitungen - von der "New York Times" über die "Los Angeles Times" bis zur "Washington Post" - in Kommentaren klar gegen eine Kandidatur Trumps gestellt. Eine derartige Positionierung mit einer kompletten Titelseite wie sie nun die Zeitung "Boston Globe" vorlegte, ist jedoch beispiellos.

Trump selbst nannte die Satire bei einem Wahlkampfauftritt in Rochester im US-Bundesstaat New York "wertlos". Der Immobilienmilliardär liegt derzeit im Präsidentschaftsrennen der Republikaner in Führung. Sollte er bis zum Nominierungsparteitag im Juli in Cleveland nicht die notwendige Mindestzahl an Delegiertenstimmen zusammen haben, hofft die Parteiführung, ihn bei einer Kampfabstimmung verhindern zu können. (AFP)

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