Verwirrende Aussage von Kramp-Karrenbauer: Darf die CSU den CDU-Kanzlerkandidaten nur noch abnicken?
In einem Interview hat sich die scheidende CDU-Chefin über ihre Nachfolge geäußert. Und der CSU Grenzen aufgezeigt.
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat Spekulationen zurückgewiesen, die Neuaufstellung in der Partei könnte zu einem vorzeitigen Wechsel im Kanzleramt führen.
„Was diese Legislaturperiode angeht, ist die Trennung von Parteivorsitz und Kanzlerschaft Fakt“, sagte Kramp-Karrenbauer dem „Spiegel“.
„Im Präsidium und im Bundesvorstand hat es am Montag auch keine Stimme gegeben, die das anders gesehen hätte. Im Gegenteil: Dort gab es ausnahmslos die Erwartungshaltung, dass wir in der jetzigen Konstellation verantwortlich bis zum Ende der Legislaturperiode regieren. Also mit Angela Merkel als Kanzlerin.“
Ob die Bewerber für den CDU-Vorsitz und Merkel miteinander sprechen sollten, müssten die Beteiligten entscheiden, sagte Kramp-Karrenbauer. „Ich bin nicht der Date-Doctor zwischen Union und Kanzleramt. Wir sind alle erwachsen.“
Darf die CSU den CDU-Kandidaten nur noch abnicken
Die scheidende CDU-Vorsitzende warb für eine Einbindung von Friedrich Merz. Auf die Frage, ob der 64-Jährige ins Bundeskabinett rücken sollte, sagte sie: „Ich habe immer sehr deutlich gemacht, dass Friedrich Merz für mich einen Teil dieser Partei verkörpert, der wichtig ist und zur Breite der CDU dazugehört. Deswegen hat es von mir immer das Angebot zur Mitarbeit gegeben. Und ich halte eine Einbindung nach wie vor für sinnvoll.“
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Über Kabinettsfragen entscheide jedoch „die Kanzlerin in Absprache mit der Partei“. Deutlich wehrte sich Kramp-Karrenbauer gegen die Einmischung der CSU in die Personalangelegenheiten der CDU.
„Vor wenigen Wochen hieß es noch, wir brauchen jetzt schnell eine Kabinettsumbildung, und dann sollte auch die Frage der Kanzlerkandidatur rasch geklärt werden. Jetzt heißt es plötzlich, die Kandidatenfrage kann erst am Ende diesen Jahres oder sogar erst im nächsten Jahr geklärt werden. Da kann sich schon mal ein gewisses Unverständnis breit machen.“
Auch eine weitere Aussage von AKK zur Besetzung des CDU-Chefpostens könnte bei der CSU für Ärger sorgen: „Vor allen Dingen heißt das, dass beim nächsten Vorsitzenden von Anfang an klar sein muss, dass er oder sie auf jeden Fall auch Kanzlerkandidat der CDU ist. Mit der CSU muss dann noch geklärt werden, ob er auch Kandidat der gesamten Union wird.“ (dpa)
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