US-Vorwahlen: Cruz und Sanders gewinnen deutlich in Wisconsin
Niederlagen für Donald Trump und Hillary Clinton in Wisconsin: Vor allem bei den Republikanern ist der Abstand erheblich. Das nährt die Hoffnung, Trump noch zu stoppen.
Empfindliche Niederlage für US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump: Bei den Vorwahlen für die Präsidentschaftswahl hat im Bundesstaat Wisconsin sein schärfster Widersacher Ted Cruz bei den Republikanern einen überragenden Sieg eingefahren. Der Senator von Texas lag nach Auszählung von fast allen Stimmen mit 48 Prozent satte 13 Punkte vor dem Milliardär.
Bei den Demokraten gewann Bernie Sanders deutlich gegen Ex-Außenministerin Hillary Clinton: Er führte in der Nacht zum Mittwoch mit etwa der Hälfte der ausgezählten Stimmen mit rund 56 zu 43 Prozent.
Trumps deutliche Niederlage nährt bei seinen Gegnern die Hoffnung, dass sein seit Monaten andauernder Höhenflug doch noch gestoppt werden kann. Insgesamt führt der Immobilienunternehmer und Reality-TV-Star bei der Summe der Delegierten zwar klar. Die Schlappe in Wisconsin erschwert es ihm aber deutlich, vor der entscheidenden Parteiversammlung in Cleveland die nötige Zahl der Delegierten zu sammeln. Eine Kampfabstimmung im Juli wird damit immer wahrscheinlicher, denn auch Konkurrent Cruz wird vorher keine Mehrheit der Delegierten erreichen.
John Kasich, dritter Bewerber der Republikaner und Gouverneur in Ohio, lag in der Auszählung mit 14 Prozent abgeschlagen hinter Cruz und Trump. Er hofft dennoch auf eine entscheidende Rolle auf dem Parteitag.
Bei den Demokraten ändert die Niederlage Clintons an ihrer Favoritenrolle insgesamt wenig. Clinton hat bei den Delegierten auch die sogenannten Super-Delegierten auf ihrer Seite, stimmberechtigte Parteigrößen, die von keiner Vorwahl abhängig sind. Wisconsin ist allerdings Clintons sechste Vorwahlschlappe in Folge - Konkurrent Sanders hofft, daraus Profit zu ziehen. Dem 74 Jahre alten Senator von Vermont gibt sein Sieg neuen Auftrieb.
Wisconsin war der einzige US-Staat, in dem am Dienstag Vorwahlen abgehalten wurden. Der Staat hat 5,7 Millionen Einwohner und liegt nördlich von Chicago am Lake Michigan.
Nach seinem ebenso unerwarteten wie lang anhaltenden Höhenflug war es für Trump zuletzt nicht gut gelaufen. Der 69-Jährige hatte sich mit einer Reihe von Aussagen zur Innen-, Außen- und Sozialpolitik selber große Probleme gemacht. Die Republikaner bleiben über den Quereinsteiger Trump tief gespalten. Das Partei-Establishment versucht weiter, ihn als Kandidaten zu verhindern und ist dafür sogar bereit, auf den mehr als unbeliebten Senator Cruz zu setzen.
Die Vorwahlen sind parteiinterne Abstimmungen, bei denen Republikaner und Demokraten ihre Bewerber auswählen. Die beiden Spitzenkandidaten werden auf Parteitagen gekürt.