Fragen des Tages: Corona-Pandemie in Europa, Wahlkampf mit Abstand zum Wähler - was wichtig war
Außerdem: Schäuble ruft Abgeordnete zum Einhalten der Coronaregeln auf. SPD-Länder erwägen eigene Studie zu Rassismus bei Polizei. Der Nachrichtenüberblick.
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Was ist passiert?
Corona-Pandemie in Europa: Die Corona-Regeln in Frankreich und Spanien sind teils strenger – trotzdem steigen die Zahlen im Vergleich zu Deutschland drastisch an. Hier lesen Sie, welche Gründe das hat. An dieser Stelle geben wir außerdem einen Überblick über die aktuell am schlimmsten vom Coronavirus betroffenen Länder in Europaund die wichtigsten Kennzahlen.
Wahlkampf mit Abstand zum Wähler – und die Zeit wird knapp: Der Kontrast könnte kaum größer sein: Während Trump begeisterte, maskenlose Anhänger aufpeitscht, tritt Biden vor wenigen Menschen mit Abstand auf. Reicht das?
Schäuble ruft Abgeordnete eindringlich zum Einhalten der Coronaregeln auf: Viele AfD-Politiker im Bundestag halten sich nicht an die Hygieneregeln. Nun wurde einer von ihnen positiv auf Corona getestet.
SPD-Länder erwägen eigene Studie zu Rassismus bei Polizei – Seehofer weiter dagegen: Bundesinnenminister Seehofer sträubt sich gegen eine Studie zu Rassismus in Reihen der Polizei. Die SPD-regierten Länder denken an einen Alleingang.
Bund plant für 2021 Neuverschuldung von 96,2 Milliarden Euro: Um die Corona-Krise abzufedern, nimmt die Regierung viel Geld in die Hand - für Konjunkturpakete und Hilfen für Firmen. Ab 2022 drohen Haushaltslöcher.
Was wurde diskutiert?
Der Start der Fußball-Bundesliga: Die Dominanz des FC Bayern ist nicht nur langweilig. Sie zeigt auch, wie die Marktmacht einzelner Akteure den Wettbewerb ad absurdum führt. Warum Karl Marx das Ende der Fußball-Bundesliga vorhergesehen hat, erklärt mein Kollege Hannes Soltau.
Wie Banken den Sparern ihr Geld abknöpfen: Viele Banken kassieren inzwischen eine Extragebühr auf Einlagen und begründen das mit der Zinspolitik der EZB. Dumm nur: Die Begründung stimmt nicht. Eine Kolumne.
Hauptstadtpolitik: Die Berliner SPD eröffnet den verkehrspolitischen Wahlkampf - in der Hoffnung, den Grünen damit Wähler wegzunehmen. Wird das gelingen? Stefan Jacobs gibt Antworten.
Was können Tagesspiegel-Abonnenten lesen?
Wie das perfekte Depot aus ETFs aussieht: Wer nicht einzelne Aktien auswählen möchte, kann sein Geld in weniger riskante ETFs investieren. Welche Grundsätze gelten und wozu Vermögensexperten raten.
Personalwechsel beim FDP-Parteitag: Mit einer Neubesetzung der Parteispitze will der angeschlagene FDP-Chef Christian Lindner die Liberalen aus dem Tief holen. Wer sind die Neuen?
Wo Roboautos Jobs killen – und wo nicht: Je mehr Technik ins Auto einzieht, desto weniger Bus- und Lkw-Fahrer braucht man. Es gibt allerdings auch Branchen und Regionen, die profitieren.
Droht Berlin der nächste Radzoff? Die Verwaltung erwägt, Abschnitte der Radschnellwege durch Parks zu führen – mit einem rechtlichen Kniff. Fußgängerverbände kritisieren das Vorgehen scharf.
Was können wir unternehmen?
Lesen! Jung und alt, schwarz und weiß und dann noch der Brexit: Nick Hornby hat mit „Just like you“ einen wunderbaren Liebesroman geschrieben.
Musik hören! Jeden Freitag stellen vier Popkritiker/innen ab 21 Uhr die Alben der Woche in der Sendung "Soundcheck" auf Radio eins vor. Diesmal mit Doves, Alicia Keys, Cults und Fenne Lily.
Mit seinen Kindern Musik hören! Die Kreuzberger Liedermacherin Suli Puschban lässt es in der Kindermusik krachen.Eine „Ausnahmeerscheinung“.
Eine Ausstellung besuchen! „Dekadenz und dunkle Träume“ in der Alten Nationalgalerie in Berlin ist die Ausstellung des Jahres. Der belgische Symbolismus passt als Kunst auch für unsere Zeit der globalen Unsicherheit.
Was sollte ich für das Wochenende und den Montag wissen?
Und wieder steht Berlin ein Demo-Wochenende bevor: Am Samstag mobilisieren ab 13 Uhr die Abtreibungsgegner beim sogenannten "Marsch für das Leben" im Gebiet um den Reichstag, Potsdamer Platz und Unter den Linden. Am Sonntag ruft in der City West das Bündnis „Seebrücke“ zu einer Großdemonstration um 14 Uhr auf dem Wittenbergplatz auf. Hier wird die sofortige Aufnahme der Geflüchteten aus dem abgebrannten Lager Moria auf Lesbos gefordert. Mehr zum protestreichen Wochenende erfahren Sie hier.
Ohne Corona würde am Samstag in München das größte Volksfest der Welt beginnen, das Oktoberfest. Das Virus hat der Wiesn allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht, aus Sorge vor privaten Ersatzpartys gilt auf der Theresienwiese sogar ein Alkoholverbot. Dafür laden dann am Samstag mehr als 50 Wirte zur sogenannten Wirthaus-Wiesn. Es wird sich zeigen, ob das Einhalten der Corona-Regeln dort besser klappt als im Festzelt.
In Brüssel konferieren am Montag die EU-Außenminister, Themen gibt es viele, darunter die jüngsten Entwicklungen in Libyen und Belarus. Außerdem müssen die Konsequenzen aus der Vergiftung des russischen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny besprochen werden sowie der Erdgasstreit im östlichen Mittelmeer. Zum künftigen Umgang mit der Türkei hat unser Herausgeber Stephan-Andreas Casdorff eine klare Meinung.
Zahl des Tages!
111 Skelette von Pferden haben Forscher aus Paris analysiert, um dem Ursprung des heutigen europäischen Nutzpferdes zu finden. Die tierischen Überreste, die den Wissenschaftlern als Studienobjekt dienten, waren zwischen 9000 und 1000 Jahren alt. Das Ergebnis: Unsere Nutzpferde stammen nicht, wie bisher vermutet, direkt aus den Steppen Zentralasiens (Kasachstan und die Länder südlich davon), sondern aus der Ukraine und dem südlichen Russland, wo sie vor rund 2000 Jahren heimisch und dann gezüchtet wurden. Mehr über die durchaus erstaunliche Entwicklungsgeschichte der heutigen Nutzpferde lesen Sie hier.
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende! Herzliche Grüße Ihr Benjamin Reuter Leiter Newsroom