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Aufruhr in Hongkong: Polizisten an einer brennenden Barrikade, die Demonstranten errichtet hatten
© Reuters/Thomas Peter

„Die Meute zur Rechenschaft ziehen“: Chinas Staatsmedien fordern mehr Härte gegen Hongkonger Proteste

Seit mehr als 20 Wochen halten die Demonstrationen in Hongkong an. Nach einem weiteren Wochenende mit Gewalt verschärfen chinesische Medien ihren Ton.

Nach erneuten gewaltsamen Protesten in Hongkong haben mehrere chinesische Staatsmedien eine "härtere Linie" in der chinesischen Sonderverwaltungszone gefordert. Die Hongkonger Strafverfolgungsbehörden müssten "die Meute so schnell wie möglich zur Rechenschaft ziehen", schrieb die Staatszeitung "Global Times" am Montag. Demonstranten hatten am Wochenende ein Büro der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua beschädigt, was diese als "barbarischen Akt" bezeichnete.

Eine "härtere Linie zur Wiederherstellung der Ordnung" müsse die Antwort auf die "sich verstärkende Gewalt in Hongkong" sein, schrieb die englischsprachige Zeitung "China Daily". Sie warf "westlichen Medien" vor, "Nachsicht" mit der Protestbewegung in Hongkong zu üben. Demgegenüber versuchten die Demonstranten, jene "ruhigzustellen", die "den Scheinwerfer der Wahrheit" auf die Proteste werfen wollten. Die Protestbewegung sei jedoch "zum Scheitern verurteilt, weil das volle Gewicht des Gesetzes sie treffen wird".

Weder die "China Daily" noch die "Global Times" erwähnten die blutige Attacke eines bewaffneten Angreifers am Sonntag, bei dem mindestens fünf Menschen verletzt wurden. Laut Augenzeugen sprach der Angreifer Mandarin - die mehrheitlich in Festland-China gesprochene Sprache - und rief pro-chinesische Parolen, bevor er auf die Menschen losging. Dem Lokalpolitiker Andrew Chiu biss der Angreifer ein Teil des Ohrs ab.

Die frühere britische Kronkolonie Hongkong wird seit rund fünf Monaten von teils gewaltsamen Protesten erschüttert. Die Demonstrationen hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Auslieferungen von Verdächtigen an Festland-China ermöglichen sollte. Mittlerweile richten sie sich generell gegen die pekingtreue Führung in Hongkong und die Einschränkung demokratischer Freiheiten. (AFP)

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