zum Hauptinhalt
Die chinesische Botschaft in Berlin an der Jannowitzbrücke zwischen Mitte und Friedrichshain.
© Mike Wolff

Warnung der Botschaft: China: Nachts in Deutschland nicht allein auf die Straße

2016 waren mehrere Chinesen in Deutschland Opfer von Gewalttaten geworden. Jetzt warnt Peking seine Bürger in einem drastisch formulierten "Sicherheitshinweis".

Chinesen in Deutschland sollen nach einer Empfehlung ihrer Botschaft nachts nicht mehr allein auf die Straße gehen. Die Pekinger Vertretung in Berlin warnt ihre Bürger in einem drastisch formulierten "Sicherheitshinweis" vor den hiesigen Gefahren.

Bei der Sicherheitslage habe es eine "große Veränderung" gegeben, heißt es in dem Hinweis, den die Botschaft Ende Dezember auf ihrer Internetpräsenz veröffentlicht hat und der auch in chinesischsprachigen Zeitungen verbreitet wurde. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Chinesen Opfer brutaler Gewalttaten in Deutschland.

"Vermeiden Sie nach Möglichkeit, nachts allein auf die Straße zu gehen oder sich an abgelegene Plätze zu begeben", heißt es in dem Text. "Bei der Rückkehr nach Hause versichern Sie sich, ob Ihnen jemand gefolgt ist. Nach dem Eintreten achten Sie darauf, Türen und Fenster geschlossen zu halten, öffnen Sie Fremden nicht leichtfertig die Tür." Nach dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember sind Chinesen angehalten, auf "ungewöhnliche Phänomene" zu achten - unter anderem auf Menschen, die "dem Anschein nach Schusswaffen oder Sprengstoff mit sich führen". Eine deutsche Version hat die Botschaft nicht publiziert, eine Anfrage zu dem Sicherheitshinweis beantwortete die Presseabteilung nicht.

2016 hatten neben dem Berliner Anschlag mehrere weitere Bluttaten in Deutschland Aufsehen in China ausgelöst. Ein islamistischer Attentäter hatte im Juli in einer Regionalbahn bei Würzburg eine Familie aus Hongkong mit einer Axt schwer verletzt. Im Mai wurde eine chinesische Architekturstudentin in Dessau Opfer eines Sexualmords. In Bochum wurden zwei chinesische Studentinnen von einem irakischen Flüchtling überfallen. (dpa)

Zur Startseite