Flüchtlinge in Sachsen: Chemnitz überdenkt nach Anti-Terroreinsatz dezentrale Unterbringung
Bieten Sammelunterkünfte mehr Sicherheit als einzelne Wohnungen? In Chemnitz wird nach dem Fall Jaber Albakr über die Unterbringung von Flüchtlingen diskutiert.
Die Stadt Chemnitz will nach dem Anti-Terroreinsatz vom Wochenende ihr Unterbringungskonzept für Flüchtlinge überdenken. Nachdem die Polizei in der Wohnung eines Flüchtlings Sprengstoff gefunden habe, solle über Möglichkeiten gesprochen werden, die Sicherheit zu verbessern, sagte Stadtsprecher Robert Gruner. Bislang setzt die Stadt auf dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge. Es könne beispielsweise überlegt werden, ob eine Unterbringung in Sammel- oder Gemeinschaftsunterkünften mehr Sicherheit biete als in einzelnen Wohnungen, sagte Gruner am Mittwoch.
Zuvor hatte der MDR darüber berichtet. Man befinde sich aber noch ganz am Anfang der Überlegungen, betonte Gruner. Mit Entscheidungen sei nicht binnen Tagen zu rechnen. „Was immer auch beschlossen werden mag, eines ist sicher: Der Fall vom Wochenende hätte damit nicht verhindert werden können. Man kann keine 100-prozentige Sicherheit haben“, sagte er.
Auf der Suche nach dem Terrorverdächtigen Jaber Albakr hatte die Polizei am Samstag eine Wohnung im Chemnitzer Fritz-Heckert-Gebiet gestürmt und dabei 1,5 Kilogramm des hochgefährlichen Sprengstoffs TATP sichergestellt. Der Mieter der Wohnung, der 33 Jahre alte Khalil A., wurde als mutmaßlicher Komplize des später festgenommenen Syrers Albakr verhaftet. Der 22-Jährige soll einen Anschlag auf einen Berliner Flughafen geplant und in der Wohnung vorbereitet haben. (dpa)