Venezuela: Chávez gewinnt Präsidentschaftswahl
Mit einem Ergebnis von 54 Prozent der Stimmen hat sich der venezolanische Präsident Hugo Chávez nach Angaben der nationalen Wahlbehörde eine weitere Amtszeit gesichert. Bei Twitter jubelt "El Comandante": „Danke, mein geliebtes Volk".
Nach Auszählung von rund 90 Prozent der Stimmen erhielt Amtsinhaber Hugo Chávez bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag mehr als 54 Prozent der Stimmen, sein Herausforderer Henrique Capriles kam auf knapp 45 Prozent, wie die Präsidentin des venezolanischen Wahlrates, Tibisay Lucena, mitteilte. „Danke, mein geliebtes Volk. Es lebe Venezuela. Es lebe Bolívar“, schrieb Chávez auf Twitter. Chávez, der das Land seit fast 14 Jahren regiert, sicherte sich mit seiner dritten Wiederwahl eine weitere sechsjährige Amtszeit und kann Venezuela bis 2019 weiter führen.
Video: Blutiger Wahlkampf in Venezuela
Capriles gratulierte dem Präsidenten zum Wahlsieg und rief seine Anhänger auf, sich nicht als Verlierer zu sehen. „Wir haben in ganz Venezuela viele Samen gepflanzt und ich weiß, dass diese Samen viele Bäume hervorbringen werden“, sagte er bei einer Ansprache am Sonntagabend. In der Innenstadt von Caracas wurden Feuerwerke gezündet. Auf den Straßen außerhalb des Präsidentenpalastes feierten die Anhänger des Staatschefs und schwenkten rote Fahnen. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben von Lucena bei 81 Prozent. Chávez habe über 7,4 Millionen Stimmen erhalten und damit 1,2 Millionen mehr als Capriles, sagte sie.
Dem Wahlkampf hatte sich Chávez trotz gesundheitlicher Probleme mit aller Kraft gewidmet. Der Linkspopulist, der enge Beziehungen zu Kuba pflegt und mit dem Iran gegen die „imperialistischen“ USA wettert, führt eine Riege linksgerichteter Präsidenten in Lateinamerika an. Er wurde erstmals im Dezember 1998 zum Staatschef gewählt. 1999 trat er sein Amt an, 2000 und 2006 wurde er wiedergewählt. Sein Herausforderer Capriles hatte versprochen, die Sozialpolitik fortzusetzen. Er gilt aber als wirtschaftsfreundlicher als Chávez. Capriles ist Mitglied der sozialchristlichen Partei Primero Justicia, trat aber für das aus etwa 30 Parteien bestehende Bündnis MUD an. Im Wahlkampf warb er für eine Versöhnung der in Chávez-Gegner und -Anhänger gespaltenen Bevölkerung. Zugleich machte er Chávez' Politik für Stromausfälle, Lebensmittel-Knappheit und die hohe Mordrate im Land verantwortlich.
Der Oppositionskandidat hat eine steile politische Karriere hingelegt. Bereits als 26-Jähriger wurde er zum Abgeordneten gewählt, stieg dann zum Parlamentspräsidenten auf und wurde Bürgermeister eines Stadtviertels von Caracas. Schließlich wurde er Gouverneur des nördlichen Bundesstaates Miranda.
Rund 139.000 Soldaten waren am Sonntag im Einsatz, um die Sicherheit des Urnengangs zu gewährleisten. Der Verkauf von Alkohol war bis Montag verboten. Rund 19 Millionen Wahlberechtigte waren zur Stimmabgabe aufgerufen, die elektronisch erfolgte. (dapd/afp)
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität