Fernseh-Interview: Bush lässt Bedauern über Irak-Krieg erkennen
Wenige Wochen vor dem Ende seiner Amtszeit hat der scheidende US-Präsident George W. Bush Fehler bezüglich des Irak-Krieges eingeräumt - allerdings nicht seine eigenen.
US-Präsident George W. Bush hat Bedauern an seiner Entscheidung zum Irak-Krieg erkennen lassen. "Was ich an meiner Präsidentschaft am meisten bedaure, ist das Versagen der Geheimdienste im Irak", sagte Bush in einem am Montag ausgestrahlten Interview mit dem Sender ABC. Er bezog sich damit auf die Einschätzung der US-Geheimdienste, wonach der damalige irakische Machthaber Saddam Hussein ein geheimes Arsenal an Massenvernichtungswaffen aufbaue; damit hatte Bush im März 2003 den Einmarsch im Irak gerechtfertigt.
"Ich wünschte, die Geheimdienste hätten andere Erkenntnisse gehabt", sagte Bush gegenüber ABC. Er wollte sich aber nicht zu der Frage äußern, ob er den Krieg auch begonnen hätte, wenn er vom Nichtvorhandensein dieser Waffen im Irak gewusst hätte. "Es ist schwer für mich, hier zu spekulieren", sagte er. Dem Irrtum über Iraks Waffenarsenal sei aber nicht nur seine Regierung aufgesessen, sondern auch "viele Mitglieder des Kongresses", hob er hervor. "Viele Leute haben ihren Ruf aufs Spiel gesetzt und gesagt, die Massenvernichtungswaffen sind ein Grund zum Sturz von Saddam Hussein."
Bush betonte, dass er sein Amt im Jahr 2001 nicht mit dem Vorsatz angetreten habe, gegen den Irak Krieg zu führen. "Ich war unvorbereitet für den Krieg", sagte er. "Anders gesagt: Ich habe den Krieg nicht erwartet." Dieser sei aber durch "unvorhergesehene Ereignisse" nötig geworden. Als größten Erfolg seiner Amtszeit wertete Bush den Krieg gegen den Terrorismus. Es sei gelungen, die USA im "Krieg gegen ideologische Gangster" sicher zu halten. (jam/AFP)
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