Vertrauliche Berichte: Britischer Botschafter nennt Trump-Regierung „unfähig“
Der britische US-Botschafter beschreibt Präsident Trump in geheimen Briefings an London wenig schmeichelhaft. Das Außenministerium dementiert nicht.
Der britische Botschafter in den USA, Kim Darroch, hat die Administration von US-Präsident Donald Trump einem Zeitungsbericht zufolge in vertraulichen Berichten als „unfähig“ bezeichnet. Der US-Präsident strahle Unsicherheit aus und agiere ungeschickt, heißt es in Memos des Botschafters, die der britischen Zeitung „Mail on Sunday“ zugespielt wurden.
Die Einschätzungen stammen demnach aus dem Zeitraum von 2017 bis in die Gegenwart. Das Außenministerium habe die Authentizität nicht bestritten und erklärt, die britische Öffentlichkeit erwarte, dass Botschafter Ministern eine ehrliche und ungeschminkte Bewertung der Lage in ihren Ländern geben.
In einer Einschätzung von 2017 schreibt Darroch dem Bericht zufolge: „Vom jetzigen Standpunkt aus gesehen glauben wir wirklich nicht, dass diese Regierung wesentlich normaler, weniger dysfunktional, weniger unvorhersehbar, weniger fraktionsgetrieben, weniger diplomatisch ungeschickt und unfähig werden wird.“ Darroch betont ferner mit Blick auf Trump: „Für einen Mann, der in das höchste Amt des Planeten aufgestiegen ist, strahlt Präsident Trump Unsicherheit aus.“
Trump, der im vergangenen Monat von Königin Elizabeth II. empfangen worden war, wird dem Bericht zufolge als "unsicher" und "inkompetent" beschrieben. In einer Depesche im Anschluss an den umstrittenen Staatsbesuch in Großbritannien heißt es, Trumps Team sei "geblendet" von dem Besuch. Der Botschafter warnte demnach jedoch davor, dass Großbritannien nicht "die Blume des Monats" bleiben werde, weil "das immer noch das Land des America First" sei.
Darroch gilt als einer der erfahrensten britischen Diplomaten und trat seinen Posten in Washington im Januar 2016 an. (dpa,AFP)