zum Hauptinhalt
Ralph Brinkhaus, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
© Kay Nietfeld/dpa

Unions-Fraktionschef: Brinkhaus kann sich Muslim als Kanzler vorstellen

"Kann ein Muslim Kanzler werden?" Ralph Brinkhaus sagt: "Warum nicht?". Entscheidend sei nicht, welche Religion ein Mensch habe, sondern welche Werte.

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus wagt einen Blick in die Zukunft - und hält es für möglich, dass einmal ein Muslim Kanzler in Deutschland werden kann. Auf eine entsprechende Frage der Nachrichtenagentur evangelischen Nachrichtenagentur Idea antwortete er: "Warum nicht?"

Voraussetzung sei, dass er "ein guter Politiker ist" und "er unsere Werte und politischen Ansichten vertritt". Dann könne ein Muslim im Jahr 2030 CDU-Kanzler werden, sagte Brinkhaus, der seit vergangenem Herbst Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist.

„Für mich ist nicht entscheidend, welcher Religion ein Mensch angehört, sondern welche Werte er hat. Die CDU ist keine Religionsgemeinschaft - das unterscheidet uns von der katholischen Kirche, in der ich Mitglied bin", sagte Brinkhaus weiter.

Kramp-Karrenbauer als Kanzlerkandidatin

Er sieht schon heute in der CDU Karrieremöglichkeiten für Nicht-Christen. "In manchen Regionen gehört nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung einer Kirche an", sagte er. „Deshalb sind auch Muslime, die unsere Werte teilen – die Würde des Menschen, Eigenverantwortung, Solidarität – und zum Grundgesetz stehen, herzlich eingeladen, in der CDU mitzumachen."

Beim politischen Aschermittwoch der Schwesterpartei sorgte das Interview für Irritationen. "Das ist jetzt ganz bestimmt kein Thema", sagt ein CSU-Staatssekretär eines Berliner Bundesministeriums der "Bild-Zeitung".

Natürlich könne ein Muslim mit deutscher Staatsangehörigkeit Kanzler werden, nur sei das nun weiß Gott nichts, was man jetzt thematisieren müsse. "Warum hat er nicht darauf verwiesen, dass wir eine Kanzlerin haben?"

Zunächst setzt Brinkhaus allerdings auf die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer als nächste Kanzlerkandidatin. Brinkhaus erklärte in der "Neuen Westfälischen" , Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe gesagt, dass sie bis 2021 in diesem Amt zur Verfügung stehe. "Spätestens auf dem Parteitag im Herbst 2020 werden wir dann festlegen, wer unser Kanzlerkandidat oder unsere Kanzlerkandidatin wird. So wie es heute aussieht, wird das dann als Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer sein." (Tsp, dpa)

Zur Startseite