Terror-Miliz: Brandenburger offenbar aus IS-Geiselhaft befreit
Nach rund einem Jahr Geiselhaft soll ein 27-jähriger Mann aus Brandenburg einem Zeitungsbericht zufolge aus den Fängen der Terrormiliz Islamischer Staat befreit worden sein. Die deutschen Behörden hätten den Entführern dafür eine "substanzielle Gegenleistung" erbracht.
Ein junger Mann aus Brandenburg befand sich offenbar rund ein Jahr lang in der Gewalt der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und ist nun für eine "substanzielle Gegenleistung" befreit worden. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise. Der 27-Jährige soll im Juni 2013 bei einer Reise nach Syrien von den Dschihadisten verschleppt worden sein. Der Brandenburger habe in dem Land humanitäre Hilfe leisten wollen, heißt es in dem Bericht. Die Eltern meldeten ihren Sohn als vermisst.
Auswärtiges Amt dementiert Lösegeldzahlung an IS
Im Frühjahr 2014 soll die Familie eine Lösegeldforderung der Entführer erhalten haben - in einem per Mail geschickten Video, das die Exekution einer weiteren Geisel zeigen soll, wie die "WamS" berichtet. Wie das Blatt weiter schreibt, waren ein Krisenstab des Auswärtigen Amts, das Bundeskriminalamt und der Bundesnachrichtendienst mehrere Monate mit dem Fall befasst. Den Behörden soll es gelungen sein, Kontakt zu den Dschihadisten aufzunehmen und die Freilassung auszuhandeln. Das Auswärtige Amt soll die Zahlung eines Lösegeldes dementiert haben.
Erst kürzlich hatte ein Video weltweit für Entsetzen gesorgt, das die Hinrichtung des US-Journalisten James Foley durch einen Anhänger der IS-Miliz zeigt. Der Mord wird darin mit den US-Luftangriffen auf die IS im Nordirak begründet. Foley war 2012 in Syrien verschleppt worden.
Wie unterdessen bekannt wurde ermittelt die deutsche Staatsanwaltschaft gegen mindestens 139 Verdächtige aus Deutschland, die auf Seiten der Dschihadisten in Syrien und im Irak kämpfen sollen. Wie der "Der Spiegel" berichtet, werden sie verdächtigt, Mitglieder oder Unterstützer von Gruppierungen wie der IS zu sein oder eine "schwere staatsgefährdende Gewalttat" zu planen. Die Ermittlungen werden demnach von Generalbundesanwalt Harald Range und den Staatsanwaltschaften der Länder geführt. (TSP)