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Scharfe Kritik an Trump: John Bolton
© AFP/Brendan Smialowski

Ex-Sicherheitsberater kritisiert US-Regierung: Bolton sieht „keine Fortschritte“ durch Trumps Nordkorea-Politik

Über die Frage des richtigen Umgangs mit Nordkorea hat sich John Bolton mit US-Präsident Trump zerstritten. Nun geht er seinen früheren Chef hart an.

Im Atomkonflikt mit Nordkorea hat der frühere nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump den Kurs seines einstigen Chefs scharf kritisiert.

„Wir sagen, dass es inakzeptabel ist, dass Nordkorea Atomwaffen erlangt, aber das ist an diesem Punkt mehr Rhetorik als echte Politik“, schrieb John Bolton am Montag auf Twitter. Es bedürfe einer wirksameren Strategie, bevor Nordkorea über Technologie verfüge, mit der es Amerika bedrohen könne.

„Die Idee, dass wir irgendwie maximalen Druck auf Nordkorea ausüben, ist leider nicht wahr“, sagte Bolton zudem dem Nachrichtenportal „Axios“. Sollte Pjöngjang seine Drohung wahr machen und - wie es einige befürchten - einen neuen Atom- oder Raketentest durchführen, müsse die US-Regierung zugeben, sich mit Blick auf Nordkorea geirrt zu haben.

In fast drei Jahren habe die US-Regierung „keine sichtbaren Fortschritte“ dabei erzielt, das abgeschottete Land dazu zu bringen, die Entwicklung von Atomwaffen nicht weiter zu verfolgen.

Nordkorea setzt den USA ein Ultimatum

Weltweit gibt es Sorge, dass ein neuer Raketentest Nordkoreas möglicherweise unmittelbar bevorsteht. Die Führung in Pjöngjang hat mit einem „Weihnachtsgeschenk“ gedroht, dessen Inhalt von neuen Vorschlägen der USA für Verhandlungen abhänge. Die Gespräche sind seit einem gescheiterten Gipfel im Februar in Vietnam nicht mehr vorangekommen. Nordkorea hat den USA eine Frist bis Jahresende gesetzt, um Entgegenkommen zu zeigen.

Trump lehnt Forderungen Pjöngjangs wie die Aufhebung internationaler Sanktionen allerdings ab. Seine Bemühungen, Nordkorea zur atomaren Abrüstung zu bewegen, blieben trotz dreier Treffen mit Machthaber Kim Jong Un und vieler warmer Worte erfolglos.

Bolton gilt außenpolitisch als Hardliner. Im September war er wegen Meinungsverschiedenheiten mit Trump entlassen worden. Besonders drastisch sollen die Differenzen zwischen den beiden laut US-Medien bei der Frage des richtigen Umgangs mit Nordkorea gewesen sein. (dpa)

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