Flüchtlinge: BND sieht Seerettung im Mittelmeer als Anreiz zur Flucht
BND-Chef Kahl hat bei der Klausurtagung der CSU in Seeon davor gewarnt, dass eine alleinige Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer ein Anreiz zur Flucht sei.
BND-Chef Bruno Kahl hat vor CSU-Politikern nach Angaben von Teilnehmern davor gewarnt, dass die alleinige Rettung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer ein Anreiz für die gefährliche Überfahrt nach Europa ist. Die Aufnahme der Menschen durch staatliche oder nichtstaatliche Schiffe und die Aufnahme in EU-Staaten wie Italien wirke als "Pull-Faktor" und habe die Attraktivität der Überfahrt deutlich gesteigert, sagte der Präsident des Bundesnachrichtendienstes am Donnerstag in der internen Sitzung der CSU-Landesgruppe im Bundestag im oberbayerischen Seeon. Die Zahl der aus Afrika kommenden Migranten werde weiter zunehmen. Denn es fehle auch der wirtschaftliche Anreiz für Länder wie das Bürgerkriegsland Libyen, die Schleuserbanden zu zerschlagen.
Die CSU hat vorgeschlagen, gerettete Flüchtlinge und Migranten nicht mehr automatisch in die EU zu bringen, sondern verstärkt wieder nach Nordafrika zurückzuschicken. 2016 kamen nach italienischen Angaben so viele Migranten wie nie zuvor über das Mittelmeer. Zugleich kamen nach Erkenntnissen der Internationalen Organisation für Migration fast 5000 Menschen dabei ums Leben. Auch das war ein Rekordwert. (Reuters)