zum Hauptinhalt
Die Wohnung von AfD-Landeschef Armin-Paul Hampel ist wegen Betrugsvorwürfen durchsucht worden.
© dpa

Niedersachsen: Betrugsvorwürfe: Durchsuchung bei AfD-Landeschef Hampel

Wegen Betrugsverdacht hat die Staatsanwaltschaft die Wohnung des niedersächsischen AfD-Landesvorsitzenden Armin Paul Hampel durchsucht. Für die Partei kommt der Einsatz zur Unzeit.

Knapp eine Woche vor der Landtagswahl in Niedersachsen hat die Staatsanwaltschaft Lüneburg am Montagmorgen die Wohnung des AfD-Landesvorsitzenden Armin Paul Hampel durchsucht. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens wegen eines Anfangsverdachts des Betrugs seien die Einsatzkräfte auch in der Landesgeschäftsstelle der AfD in Lüneburg gewesen, teilte die Behörde mit. Hampel selbst sei bei der Aktion nicht angetroffen worden. Hintergrund sei ein Ermittlungsverfahren nach einer Anzeige vom April dieses Jahres. Nähere Angaben zu den Tatvorwürfen wollte die Staatsanwaltschaft nicht machen.

Nach Informationen der „Welt“ steht der 60-Jährige unter Verdacht, Parteivermögen für private Zwecke abgezweigt zu haben. Mitte April dieses Jahres hatte das Blatt berichtet, Hampel habe von seiner Partei mehrfach ohne nachvollziehbare Gründe Tausende Euro gefordert und auch erhalten. Hampel hatte offenbar unter anderem die Anschaffung von TV- und Kamera-Equipment in Rechnung gestellt - konnte aber auf Nachfrage keine Belege für den Kauf vorlegen. Ein ehemaliges Parteimitglied soll nach der Veröffentlichung des „Welt“-Berichts Strafanzeige erstattet haben.

AfD in Niedersachsen gilt als zerstritten

Die Durchsuchung kommt für die AfD zur Unzeit: Die Partei steht in Niedersachsen laut Umfragen derzeit bei sieben Prozent. Bereits bei der Bundestagswahl schnitt sie in Niedersachsen mit 9,1 Prozent weit schlechter ab als bundesweit, wo sie 12,6 Prozent erreichte. Die AfD gilt in Niedersachsen als zerstritten. Hampel hatte nach der Wahl der Spitzenkandidatin für die Landtagswahl Dana Guth, sogar vor Kameras gesagt, sie sei nicht „unsere Wunschkandidatin“ gewesen.

Hampel wollte sich zu der Durchsuchung und den Vorwürfen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montag nicht äußern. Der ehemalige ARD-Journalist ist mittlerweile Bundestagsabgeordneter der AfD. (mit dpa)

Zur Startseite