Italien: Berlusconi will bei Parlamentswahl 2013 nicht mehr kandidieren
Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi will zur nächsten Parlamentswahl nicht mehr für das Amt des Ministerpräsidenten kandidieren. Gegen den 74-Jährigen sind derzeit vier Gerichtsverfahren anhängig.
Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat seinen Willen zu einem Abschied aus der Politik bekräftigt. Er werde bei den Parlamentswahlen im Jahr 2013 nicht mehr für den Posten des Ministerpräsidenten kandidieren, sagte Berlusconi der linksgerichteten Zeitung „Repubblica“. Als Spitzenkandidat gehe Justizminister Angelino Alfano für seine Partei „Volk der Freiheit“ ins Rennen. Ihm hatte der Regierungschef nach der Schlappe bei der Kommunalwahl im Mai bereits die Führung der Partei anvertraut. Berlusconi versicherte am Freitag zudem erneut, dass er auch nicht Präsident seines Landes werden wolle.
Der Regierungschef hatte bereits im April bei einem Hintergrundgespräch angekündigt, 2013 nicht mehr zu kandidieren. Er wolle bei den Wahlen keine „operative Rolle“ mehr übernehmen, sagte er damals. „Mit 77 Jahren kann ich nicht Ministerpräsident sein“, sagte Berlusconi nun gegenüber der „Repubblica“. „Wenn ich könnte, würde ich (den Posten) jetzt schon aufgeben.“ Der Regierungschef steht wegen zahlreicher Skandale in der Kritik. Gegen ihn sind derzeit vier Gerichtsverfahren anhängig, darunter der Prozess um das marokkanische Callgirl Ruby. Berlusconi soll die damals Minderjährige für Sex bezahlt haben. (AFP)