Raketentest: Berlin bestellt nordkoreanischen Botschafter ein
Nordkorea demonstriert einmal mehr militärische Stärke. Mit neuen Raketenstarts setzt sich das isolierte Regime über UN-Verbote hinweg.
Aus Protest gegen den Testflug einer nordkoreanischen Rakete bis in die Nähe der japanischen Küste will das Auswärtige Amt in Berlin den nordkoreanischen Botschafter einbestellen. In absehbarer Zeit, möglicherweise am Donnerstagvormittag, werde der Botschafter „zu einem Gespräch gebeten“, sagte AA-Sprecher Martin Schäfer am Mittwoch.
Der Raketentest sei ein „gefährlicher Akt der Provokation“ und wegen der Nähe zu japanischen Gewässern von neuer Qualität. Die Bundesregierung verurteile die jüngsten Raketenstarts mit aller Schärfe. Nordkorea verstoße damit in eklatanter Weise gegen völkerrechtlich verbindliche Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.
EU verurteilt Raketenstarts in Nordkorea
Auch die EU hat die jüngsten nordkoreanischen Raketentests scharf verurteilt. „Diese Aktionen werden nur dazu führen, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel anzuheizen und den Frieden und die Sicherheit in der gesamten Region zu bedrohen“, teilte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Mittwoch mit. Nordkorea müsse unverzüglich alle Raketenstarts mit ballistischer Technologie einstellen.
Nach Angaben der japanischen Regierung war eine der abgefeuerten Mittelstreckenraketen bis in die Nähe der japanischen Küste geflogen, bevor sie ins Wasser stürzte. Die andere explodierte nach Angaben aus Südkorea vermutlich direkt nach dem Start. (dpa)