Terror in Paris: Belgien startet Verfahren gegen sechsten Verdächtigen
In Belgien ist ein Verfahren gegen einen sechsten Verdächtigen für die Anschläge von Paris eingeleitet worden. Der Mann würde am Donnerstag in Brüssel festgenommen.
Im Zuge der Ermittlungen zu den Anschlägen von Paris hat die belgische Justiz ein Strafverfahren gegen einen sechsten Verdächtigen eingeleitet. Der Verdächtige sei am Donnerstag zur Vernehmung in Brüssel festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der Untersuchungsrichter habe ein Strafverfahren wegen "terroristischer Morde und Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung" eingeleitet und angeordnet, ihn in Untersuchungshaft zu überweisen. Zwei weitere Menschen, die am Donnerstag in Verviers festgenommen worden waren, seien wieder freigelassen worden.
Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass zwei Männer in Brüssel und Verviers festgenommen worden seien. Ein Mann werde als Verdächtiger und einer als Zeuge vernommen, hieß es. Ihre Anwältin Aurélie Jonkers sagte laut der Nachrichtenagentur Belga, es handele sich um Brüder.
Abdelhamid Abaaoud war Kopf der Gruppe
In Verviers war im Januar eine Islamistenzelle zerschlagen worden, die Anschläge auf die Polizei geplant haben soll. Der Kopf der Gruppe soll Abdelhamid Abaaoud gewesen sein, der auch als Drahtzieher der Pariser Anschläge vom 13. November gilt. Er war am Mittwoch vergangener Woche bei der Erstürmung einer verdächtigen Wohnung in der Pariser Vorstadt Saint-Denis getötet worden.
In Belgien laufen nun offizielle Strafverfahren gegen sechs Verdächtige wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an den islamistischen Anschlägen von Paris, bei denen 130 Menschen getötet worden waren. Drei der Verdächtigen werden beschuldigt, den flüchtigen Salah Abdeslam gefahren zu haben.
Der Franzose, der wie mehrere der Attentäter im Brüsseler Brennpunktviertel Molenbeek wohnte, wird verdächtigt, einer der Attentätergruppen als Fahrer gedient zu haben. Nach den Anschlägen hatten ihn zwei Freunde aus Paris abgeholt und nach Brüssel gefahren. (AFP)