Selbstmordanschlag in der Türkei: Behörden kannten die Attentäter von Ankara
Nach Medienberichten waren die beiden Selbstmordattentäter von Ankara des IS und standen auf einer Liste der Geheimdienste. Ein mutmaßlicher Komplize wurde verhaftet.
Die beiden radikalislamischen Selbstmordattentäter, die am Samstag bei dem schweren Anschlag in Ankara fast hundert Menschen töteten, waren den Behörden bekannt. Wie die Zeitung „Hürriyet“ am Mittwoch meldete, handelte es sich bei den Tätern um zwei Anhänger des Islamischen Staates (IS), deren Namen auf einer Verdächtigenliste von Polizei und Geheimdienst standen. Ein mutmaßlicher Komplize der beiden Selbstmordattentäter wurde dem Bericht zufolge in der Stadt Gaziantep an der syrischen Grenze festgenommen.
Unterdessen ging der politische Streit um die Hintergründe des Anschlags vor der Parlamentsneuwahl am 1. November weiter. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sprach von Hinweisen, wonach der IS und die kurdische Rebellengruppe PKK bei der Gewalttat kooperierten. Da sich PKK und IS im Nordirak und in Syrien erbittert bekämpfen, ist dies sehr unwahrscheinlich. Davutoglus Aussage zeigt das Bemühen der Regierung, vor der Wahl die Kurdenpartei HDP zu attackieren, die enge Verbindungen zur PKK hat.