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Die Angeklagte Beate Zschäpe.
© dpa

NSU-Prozess: Beate Zschäpe soll nächste Woche aussagen

Die Einlassung von Beate Zschäpe im NSU-Prozess soll am Dienstag oder am Mittwoch beginnen. Richter Götzl hält dafür Tage frei.

Kommende Woche ist es offenbar so weit. Im NSU-Prozess soll die Einlassung von Beate Zschäpe am Dienstag, spätestens jedoch am Mittwoch beginnen. Das ist dem jetzt bekannt gewordenen Terminplan des Oberlandesgerichts München zu entnehmen. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl hat für Dienstag nur einen Zeugen geladen, für Mittwoch und Donnerstag keinen. Der Zeuge für Dienstag, ein Polizist, wird sich zudem vermutlich nur kurz über Ermittlungen zu Bankkonten und Bahncards des Angeklagten André E. äußern.

Der Neonazi soll die Terrorzelle unter anderem mit der Weitergabe einer Bahncard an den mutmaßlichen Mörder Uwe Böhnhardt unterstützt haben. Zschäpes schriftlich formulierte Einlassung wird ihr vierter Pflichtverteidiger Mathias Grasel vortragen. Was er zu verkünden hat, ist offen. Grasel hat eine umfassende Einlassung angedeutet. Anschließend würden Fragen der Richter beantwortet. Zschäpe hat bislang in dem Prozess, der im Mai 2013 begann, geschwiegen.

Nach fast 250 Verhandlungstagen ist zu vermuten, dass Zschäpe eine hohe Strafe droht, bis hin zu lebenslänglich mit besonderer Schwere der Schuld. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr vor, bei den zehn Morden des NSU und allen weiteren Verbrechen die Mittäterin gewesen zu sein.

Außerdem soll sie 2011 das Haus in Zwickau angezündet haben, in dem sie mit Böhnhardt und Uwe Mundlos wohnte. Aussagen von Zeugen und eines Angeklagten sowie Indizien wirken belastend. Womöglich kann Zschäpe der Höchststrafe nur entgehen, wenn sie in Kronzeugenmanier ihr Wissen komplett preisgibt. Sie müsste dann wahrscheinlich Mitangeklagte belasten sowie weitere Beschuldigte. Unterdessen hat der Angeklagte Ralf Wohlleben angekündigt, auch er werde reden.

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