Terror im Irak: Autobombe tötet mehr als 200 Menschen in Bagdad
Zum Ende des Fastenmonats Ramadan ist in einem Einkaufsviertel von Bagdad eine Bombe explodiert. Der IS bekannte sich zu der Tat. Die USA und Europa sagen Solidarität zu.
Nach dem verheerenden Bombenanschlag im Irak sagen die USA und Europa der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) einen unnachgiebigen Kampf an. Die Zahl der Toten ist auf mindestens 213 gestiegen. Mehr als 300 Menschen seien zudem verletzt worden, teilte das irakische Gesundheitsministeriums am Montag mit.
Nur wenige Tage vor dem Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan war in einem beliebten Einkaufsviertel eine Autobombe explodiert. Der IS bekannte sich zu dem Anschlag im Stadtteil Karada. Die Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus.
Das US-Außenministerium sprach von einem "Massenmord" an Unschuldigen, der die Menschenverachtung des IS belege. Die USA setzten weiter alles daran, "die Welt im Kampf gegen das Böse vereinen", den Terroristen die Zufluchtsorte in Syrien und im Irak zu nehmen und ihre globalen Netzwerke zu zerstören, wie Ministeriumssprecher John Kirby sagte. "Unsere Partnerschaft mit Irak und dessen Volk, die an den Frontlinien dieses globalen Kampfes dienen, bleibt standfest und unerschütterlich."
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sprach den Angehörigen der Opfer Beileid aus und erinnerte daran, dass irakischen Sicherheitskräften kürzlich die Rückeroberung der Stadt Falludscha gelungen sei - "ein wichtiger Schritt" im Kampf gegen die sunnitischen Extremisten, wie sie erklärte. In diesem Kampf habe der Irak die EU an seiner Seite.
Der Anschlag in Bagdad folgte nur wenige Tage auf die Attacke radikaler Islamisten in Bangladesch mit mehr als 20 Toten und dem Angriff auf den Flughafen in Istanbul, der ebenfalls IS-Extremisten zugeschrieben wird.
In der Stellungnahme erklärte der IS, der Attentäter habe Schiiten angegriffen. Die sunnitische Terrormiliz sieht Schiiten als Abtrünnige an. Die IS-Erklärung konnte zunächst nicht verifiziert werden.
Die Extremisten kontrollieren zwar immer noch große Teile des Landes, sind aber zuletzt stark unter Druck geraten. Schon vor Beginn des Ramadans, der in dieser Woche mit dem Fest des Fastenbrechens endet, hatten die Extremisten Attentate angekündigt. (dpa)