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Korallenbleiche am australischen Great Barrier Reef vor der Küste von Queensland (Archivbild)
© dpa/AAP/Dan Peled

Um mehrere Hundert Millionen Dollar: Australien stockt Rettungspaket für Great Barrier Reef auf

Für den Schutz des Great Barrier Reefs vor Umweltbedrohungen will Australiens Regierung sehr viel Geld ausgeben. Wissenschaftler üben dennoch Kritik.

Die australische Regierung will zusätzlich 703 Millionen US-Dollar (eine Milliarde australische Dollar) für den Schutz des Great Barrier Reefs bereitstellen. Wie Ministerpräsident Scott Morrison am Freitag sagte, kämen die Mittel für die nächsten neun Jahre zu einem bereits bestehenden Paket von zwei Milliarden australischen Dollar hinzu.

"Wir setzen uns für die Gesundheit des Riffs und die wirtschaftliche Zukunft der Tourismusanbieter, des Gastgewerbes und der Gemeinden in Queensland ein, die das Herzstück der Riffwirtschaft sind", sagte Morrison. Mit dem Geld soll das Riff in den kommenden 30 Jahren vor Umweltbedrohungen mit Hilfe von neuen Technologien geschützt und die Wasserqualität verbessert werden.

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Das Riff, eine der bekanntesten Naturattraktionen Australiens, stand im vergangenen Jahr kurz davor, von den Vereinten Nationen als gefährdetes Weltnaturerbe eingestuft zu werden. Nach intensiver Lobbyarbeit Australiens, verschob das UN-Gremium die Abstimmung bis Anfang 2022. Das Great Barrier Reef besteht aus mehr als 3000 einzelnen Riffen, die sich über 2.300 Kilometer erstrecken, und hat in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als die Hälfte seiner Korallen verloren.

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Hitzewellen in den vergangenen Jahren hatten zu massenhaftem Auftreten der Korallenbleiche geführt, die zum Absterben des Riffs führen kann. Die dafür ursächlichen ansteigenden Meerestemperaturen werden auf den menschgemachten Klimawandel zurückgeführt. Morrisons Regierung steht bei Umweltschützern wegen ihrer Unterstützung für die wirtschaftlich zentralen Exporte von Kohle und Gas schwer in der Kritik.

Dementsprechend verglich der australische Klimarat auch die jüngsten Ankündigungen des Regierungschefs mit einem "Pflaster auf einem gebrochenen Bein". Lesley Hughes, Professorin für Biologie an der Macquarie University, sagte: "Mit der einen Hand Geld für das Great Barrier Reef zu verteilen, während man mit der anderen Hand genau die Industrie - fossile Brennstoffe - finanziert, die verheerende Klimaauswirkungen wie marine Hitzewellen und Korallenbleiche verursacht, bedeutet, dass man genau das Problem verschärft, von dem man behauptet, es lösen zu wollen." (Reuters, AFP)

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