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US-Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders in Washington, DC.
© AFP

US-Wahlen: Aufpassen Hillary: US-Kandidat Bernie Sanders kommt in Fahrt

Der sozialdemokratische Vermont-Senator wird zunehmend beliebter und überrascht dabei viele.

Unterschäzt Hillary Clinton etwa zum zweiten Mal ihre Konkurrenz in der Präsidentschaftsvorwahl? Der selbsterklärte demokratische Sozialist Bernie Sanders ist inzwischen nicht weit hinterher im Kampf für die Nominierung der Demokraten. Noch ist Clinton in allen US-Staaten der Favorit, aber der parteilose Senator aus dem Staat Vermont rückt laut Umfragen immer näher.

Als Sanders nach seinem Wahlkampfeinstieg der US-Zeitung “USA Today“ erzählte, „Ich bewerbe mich in diesen Wahlen, um zu gewinnen“, erhielt der sozialdemokratischer Senator gerade 5 Prozent der demokratischen Stimmen, Clinton dagegen 67 Prozent. Doch in den wichtigen Vorwahlstaaten Iowa und New Hampshire hat Sanders rasant aufgeholt, laut Umfragen. Mit 33 Prozent Zustimmung in Iowa liegt Sanders jetzt nur 9 Prozent hinter Clinton; in New Hampshire liegt der Abstand auch bei weiniger als 10 Prozent.

Viele behaupten, Sanders sei wegen seinem “sozialistischen“ Kredo chancenlos – selbst wenn er Clinton in den Vorwahlen schlägt, wird er niemals genug republikanische Stimmen bekommen um die Präsidentschaft zu gewinnen, behaupten seine Kritiker. Doch immer mehr Wähler – und zwar nicht nur Demokraten, sondern auch Republikaner – wenden sich zu Sanders. Laut seiner Website interessiert sich Sanders besonders für die Ungleichheit des Einkommens und Wohlstands, die Regulierung der politischen Macht von Firmen, und der Umweltschutz.

Seit dem 30. April hat Sanders 15 Millionen Dollar in Wahlkampfspenden aufgetrieben – 99 Prozent der 400.000 Spenden waren 250 Dollar oder weniger. Dagegen hat Clintons Kampagne bisher 45 Millionen Dollar bekommen.  Doch was Sanders an Gelt fehlt, gleicht er durch Zuschauermengen wieder aus. Im Staat Maine versammelten sich am Montag 7.500 Menschen bei Sanders Wahlkampfauftreten – 10.000 waren es im Staat Wisconsin und 2.500 in Iowa. Das sind die größten Versammlungen eines Kandidaten in diesem Jahr, ob Demokrat oder Republikaner.

„Mir ist es bewusst, dass meine Gegner mehr Geld ausgeben können“, erzählte Sanders die jubelnde Menschenmenge in Wisconsin. „Aber wir werden diesen Wahlkampf trotzdem gewinnen.“

Die entscheidenden Vorwahlen finden im Januar 2016 statt. (Tsp)

Anna-Sophie Harling

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