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Armin Laschet, CDU-Chef und Kanzlerkandidat.
© Markus Schreiber/Pool via Reuters

Auf dem Weg ins Kanzleramt?: Armin Laschets Entrumpelungsaktion

Die Kampagne des CDU-Chefs läuft nicht rund. Nun erklärt er, sein Platz werde in Berlin sein. Na, was denn sonst? Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Albert Funk

Armin Laschets Weg ins Kanzleramt ist eine rumpelige Sache. Sie war es von Beginn an. Sie ist es jetzt. Und sie wird es bleiben. Die Entscheidung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, dieses Amt anzustreben, war immer von Fragezeichen begleitet. Er hat es nicht leicht, und er hat es sich nicht leicht gemacht.

Laschet muss damit leben, dass Angela Merkel  seinen Weg mit bemerkenswerter Distanziertheit begleitet. Er muss damit leben, dass Friedrich Merz als Schattenkandidat in den eigenen Reihen existiert. Und er muss damit leben, dass Markus Söder der vielleicht raffinierteste Bursche ist, den die CSU je hatte, wenn es darum geht, bayerische Ansprüche geltend zu machen.

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Merz wie Söder haben es geschafft, durch ihr Auftreten Laschets Kandidatur mit Zweifeln zu belegen, die ihnen zum Nutzen sind. Allerdings nur dann, wenn Laschet am Ende erfolgreich ist. Denn ist er es nicht, was haben sie davon?

Der eine wird nicht Minister, und die Partei des anderen ist dann auch in der Opposition. Also wird Laschet beide bald als weniger unangenehme Mitruderer im Boot  haben. Die schwachen Umfrageergebnisse der Union insgesamt sind ja nicht allein ihm anzulasten, sondern auch der Art und Weise, wie das Verfahren bisher lief.

Türchen nach Düsseldorf?

So gesehen ist das, was am Freitag geschah, vielleicht der Auftakt zur „Entrumpelung“ seiner Kanzlerkandidatenkampagne gewesen. Zunächst klang es zwar nach weiteren Schwierigkeiten für Laschet, als berichtet wurde, er wolle sich das Türchen nach Düsseldorf offen halten im Fall einer Niederlage. Das war allerdings nie realistisch. 

Gewinnt Laschet die Wahl, ist er Kanzler. Geht die Union in eine Koalition unter Führung der Grünen, wird er –sollte er nicht zurücktreten - in die Regierung gehen müssen. Was sollte ein CDU-Bundesvorsitzender sonst tun?  Und geht es ganz schief und die Union ist Oppositionspartei, wäre das Ende der politischen Karriere Laschets ohnehin da. Und zwar auf allen Ebenen.

Dass er nun klar sagt, Berlin sei sein Ziel (und damit sein Schicksal), zeigt immerhin, dass der Kanzlerkandidat der Union langsam das Mindestmaß an Schwung in seine Kampagne bringen will, ohne das man gegen Annalena Baerbock und Robert Habeck und Olaf Scholz nicht bestehen kann.

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