„Homeoffice, wo immer möglich“: Arbeitsminister Heil fordert mehr Anstrengungen der Wirtschaft
Ins Büro, obwohl die Arbeit auch daheim gemacht werden könnte? Noch immer in einigen Firmen Realität. Minister Heil appelliert an die Unternehmen.
Vor einer Konferenz mit Personalvorständen großer Firmen hat Arbeitsminister Hubertus Heil die Wirtschaft aufgefordert, in der Corona-Pandemie stärker auf Home-Office zu setzen. „Die Erwartung an die Unternehmen ist klar: Homeoffice muss dort ermöglicht werden, wo es möglich ist“, sagte der SPD-Politiker dem Tagesspiegel. „In dieser Krise trägt jetzt auch jede Unternehmerin und jeder Unternehmer Verantwortung dafür, dass wir das Pandemiegeschehen in den Griff bekommen.“
Wo immer es möglich sei, müssten die Beschäftigte im Homeoffice arbeiten können, forderte der Arbeitsminister. „Wo das betrieblich nicht möglich ist, gelten die Corona-Arbeitsschutzstandards und müssen eingehalten werden.“ Nur wenn alle konsequent mitzögen, könnten auch weitere wirtschaftliche Lockdown-Maßnahmen verhindert werden.
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hatte zuvor gefordert, Unternehmen stärker in die Pflicht zu nehmen. Wenn Arbeitgeber uneinsichtig seien und ohne Grund Präsenz am Arbeitsplatz einforderten, müsse mit Bußgeldern Druck gemacht werden.
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verlangte von Unternehmen mehr Homeoffice-Möglichkeiten für Beschäftigte. Er brachte bei Arbeitgebern im Freistaat auch konkrete Zielvorgaben ins Spiel. Voraussichtlich am Mittwoch wolle er bei einem Homeoffice -Gipfel mit Wirtschaft und Gewerkschaften darüber sprechen.
Zunächst einmal müsse man überlegen, wie die Potenziale für Homeoffice, die es gebe, besser ausgeschöpft werden könnten - bislang sei das noch nicht ausreichend der Fall. „Das muss fundamental verbessert werden“, verlangte Söder. Wenn das nicht funktioniere, müsse man vielleicht über „andere Maßnahmen“ nachdenken.
Bisher nur die Bitte um Homeoffice
In den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen hieß es, Arbeitgeber seien „dringend gebeten, Homeoffice-Möglichkeiten“ zu schaffen. Eine Vorschrift gibt es nicht. Ein Gesetzentwurf von Arbeitsminister Heil sieht zwar vor, dass Arbeitnehmer das Recht bekommen sollen, einen Wunsch nach regelmäßigem mobilen Arbeiten mit ihrem Arbeitgeber zu erörtern. Ein ursprünglich angedachtes Recht auf Homeoffice ist allerdings nicht mehr geplant - die Union ist dagegen.
Heil appellierte an den Koalitionspartner, den vorliegenden Gesetzentwurf zügig zu beschließen. „Als Bundesregierung tragen wir die Verantwortung, den Beschäftigten rechtlich den Rücken zu stärken und Versicherungslücken im Home-Office zu schließen“, sagte er. Mit seinem Gesetzesvorschlag habe er dafür konkrete Vorschläge gemacht, „die wir jetzt umgehend gemeinsam in der Koalition beschließen müssen“, sagte Heil. (mit dpa)
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