Angriff in Essen: Anklage sieht bei Anschlag auf Sikh religiös-politisches Motiv
Drei Menschen waren bei dem Sprengstoffanschlag auf ein Sikh-Gebetshaus verletzt worden. Der Anklage zufolge gibt es ein religiös-politisches Motiv.
Der Anschlag auf ein Sikh-Gebetshaus in Essen ist laut Anklage religiös-politisch motiviert gewesen. Demnach sollen die drei angeschuldigten Jugendlichen die Sikh-Gemeinde als Anschlagsziel ausgewählt haben, weil sie mit der Behandlung von Muslimen durch Sikhs im nördlichen Indien nicht einverstanden gewesen seien. Diese Details aus der Anklage teilte das Landgericht Essen am Freitag mit. Außerdem sähen die Beschuldigten Sikhs als Ungläubige an.
Den 16 und 17 Jahre alten Jugendlichen wird unter anderem versuchter Mord und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion in zwei Fällen vorgeworfen. Die Bombe sei ein präparierter Feuerlöscher gewesen. Die Jugendstrafkammer muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden. Weil die drei noch Jugendliche sind, würde eine Hauptverhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Die Bombe war am 16. April im Eingangsbereich des Gebetshauses nach einer indischen Hochzeit explodiert. Die Gäste waren überwiegend Sikhs unterschiedlicher Nationalitäten. Drei Menschen erlitten unter anderem Verbrennungen.
Noch zwei weitere Jugendliche sitzen im Zusammenhang mit dem Anschlag in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen sie dauern an. Die fünf sollen diesen Angaben zufolge Mitglieder einer Whatsapp-Gruppe mit etwa einem Dutzend Teilnehmern gewesen sein. Über die Gruppe sei auch die Tat geplant worden. (dpa)