Machtkampf in Venezuela: Anhänger von Maduro und Guaidó demonstrieren
Seit über zwei Monaten beharken sich der sozialistische Staatschef und der Oppositionsführer. Nun will Guaidó seinen Widersacher aus dem Amt drängen.
Zahlreiche Menschen haben in Venezuela gegen die schwere Versorgungskrise, die andauernden Stromausfälle und die Regierung des sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro demonstriert. „Das Regime will, dass sich unsere Herzen mit Angst und Dunkelheit füllen“, sagte der Oppositionsführer und selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó am Samstag in der Stadt Los Teques im Bundesstaat Miranda. „Wir wissen, wer für die Stromausfälle verantwortlich ist: Maduro. Sie machen sich über uns lustig. Aber jetzt reicht es.“
Die Menschen schwenkten venezolanische Flaggen und zeigten Transparente mit Parolen gegen die sozialistische Regierung. „Wir protestieren gegen die Ungerechtigkeit, die schlechte Sicherheitslage und den Mangel an Medikamenten und Lebensmitteln“, sagte ein Demonstrant im Fernsehen. „Diese Regierung hilft den Venezolanern nicht.“
Medienberichten zufolge litten die Menschen erneut in mehreren Bundesstaaten unter gravierenden Stromausfällen. Die Regierung macht von den USA und der Opposition geplante Sabotageaktionen für den Zusammenbruch der Energieversorgung verantwortlich. Die Regierungsgegner rund um Guaidó sehen hingegen verschleppte Investitionen, mangelnde Wartung und Korruption als Grund für die Stromausfälle.
Am Freitag hatte das Rote Kreuz angekündigt, humanitäre Hilfe nach Venezuela zu bringen. Die Lieferungen für 650 000 Menschen könnten das Land in zwei Wochen erreichen, sagte der Präsident der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, Francesco Rocca. Die Verteilung im Land soll durch das venezolanische Rote Kreuz erfolgen. „In einem von Machtkämpfen zerrissenen Land hat die Menschlichkeit gesiegt“, sagte Rocca. „Das ist ein entscheidender Schritt, um die humanitäre Hilfe in Venezuela auszuweiten.“
Venezuela leidet unter einer schweren Versorgungskrise. Aus Mangel an Devisen kann das einst reiche Land kaum noch Lebensmittel oder Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Viele Menschen hungern, in den Krankenhäusern fehlt es an Material und Medikamenten. Über drei Millionen Menschen haben ihre Heimat bereits verlassen.
Auch Maduro rief seine Anhänger für Samstag zu Demonstrationen auf. „Heute geht das ganze Volk auf die Straße, um den Frieden in unserem geliebten Venezuela zu verteidigen. Immer loyal, niemals Verräter“, hieß es in dem Aufruf.
Guaidó und Maduro liefern sich seit zwei Monaten einen erbitterten Machtkampf. Zwar haben zahlreiche Staaten Guaidó als rechtmäßigen Übergangspräsidenten anerkannt, aber in Venezuela selbst konnte er Maduro bislang noch nicht gefährlich werden. Mit einer Reihe von Massenprotesten im Rahmen seiner „Operation Freiheit“ will er nun seine Anhänger im ganzen Land mobilisieren und den Staatschef aus dem Amt drängen. (dpa)
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