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Der Marsch der Flüchtlinge geht weiter.
© Orlando Estrada, AFP

Flüchtlinge: Angst vor Gewalt und Entführung

Die Migranten aus Honduras setzen ihren Marsch zur US-Grenze fort. Die UN widersprechen Trump: Kein Hinweis auf Leute aus dem Nahen Osten.

Unter den Tausenden Migranten aus Honduras auf dem Weg zur US-Grenze sind viele, die nach Überzeugung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR asylberechtigt sind. „Menschen, die vor Verfolgung und Gewalt fliehen, müssen die Chance haben, Asyl zu beantragen“, sagte UNHCR-Sprecher Adrian Edwards am Dienstag in Genf. Die Gesamtzahl sei unklar, weil der Marsch sich in verschiedene Ströme geteilt habe. Nach Schätzungen seien es bis zu 7000 Menschen. Das UNHCR konzentriere sich auf den Süden Mexikos und habe bislang keine besonderen Vorkehrungen für die Region nahe der US-Grenze getroffen. Einige Menschen seien zurückgekehrt, andere hätten in Mexiko Asyl beantragt. Das UNHCR habe keine Hinweise darauf, dass unter den Menschen – wie von US-Präsident Donald Trump behauptet – auch Leute aus dem Nahen Osten sind. Das UNHCR ist besorgt über die Sicherheitslage der Migranten. Die Menschen könnten durch Entführungen und andere Gewalttaten bedroht sein, warnte der Sprecher.

Ungeachtet erneuter Drohungen des US-Präsidenten setzten die Migranten ihren Weg in Richtung USA fort. Die Flüchtlinge verließen Tapachula im Süden von Mexiko und legten rund 35 Kilometer bis zu der Stadt Huixtla im Bundesstaat Chiapas zurück, wie die Tageszeitung „El Universal“ berichtete. Bis zur US-Grenze sind es noch rund 3700 Kilometer. Trump kündigte via Twitter an, die Hilfsgelder für Guatemala, El Salvador und Honduras zu kürzen, „weil diese Länder nicht in der Lage sind, ihren Job zu machen und die Menschen daran zu hindern, illegal in die USA zu kommen“. Er warf der mexikanischen Regierung vor, die Migrantenkarawane nicht gestoppt zu haben. Deshalb habe er den US-Grenzschutz und das Militär alarmiert, weil es sich um einen nationalen Notstand handele. Kriminelle und Unbekannte aus dem Nahen Osten hätten sich unter die Migranten gemischt, schrieb Trump, ohne seine Angaben näher zu erklären.

Unterdessen machte sich laut Berichten lokaler Medien eine zweite Gruppe von Migranten aus Honduras auf den Weg in Richtung USA. Rund 1500 Menschen sollen sich der Gruppe angeschlossen haben. dpa/epd

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