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Brandenburgs AfD-Fraktionsvorsitzender Alexander Gauland und AfD-Chef Bernd Lucke in Potsdam.
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AfD: Alexander Gauland kann sich Partei auch ohne Bernd Lucke vorstellen

Der Rechtsruck in der AfD wird immer deutlicher. Parteigründer Bernd Lucke stößt mit seinem Verein "Weckruf 2015" auf fast einhellige Ablehnung. Alexander Gauland kann sich die AfD auch ohne Lucke vorstellen.

Der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke steht zunehmend isoliert da. Auch der brandenburgische Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland äußerte Zweifel an Luckes Zukunft in der Partei: "Eine AfD ohne Lucke habe ich mir bisher nicht vorstellen können. Aber jetzt muss ich sie mir vorstellen können", sagte Gauland der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er äußerte sich nach einem Treffen zwischen Lucke und der brandenburgischen Landesfraktion der AfD am Freitagabend in Potsdam.
Lucke hatte am Dienstag die Gründung des Vereins "Weckruf 2015" angekündigt, um seine Position in der AfD vor dem Parteitag Mitte Juni in Kassel zu festigen. In dem Verein will er seine Anhänger sammeln, um die zerstrittene AfD nach eigenen Angaben "zu retten". Lucke, der dem wirtschaftsliberalen Flügel der AfD angehört, will mit seiner Initiative einen Rechtsruck der Partei verhindern.
Der Vorstand hatte die Initiative am Freitag mehrheitlich missbilligt. Vorstandsmitglied Jörg Meuthen, stellvertretender Sprecher der AfD in Baden-Württemberg, sagte der "FAS", er halte den Weckruf als Instrument für "völlig verfehlt".
Selbst Unterzeichner des Weckrufs und Verbündete Luckes haben laut "FAS" Zweifel, ob sich der liberale Flügel auf dem Parteitag durchsetzen kann. "Ich befürchte, dass auf dem Parteitag ein Vorstand gewählt wird, der vorherrschend aus Leuten aus dem national-konservativen Lager bestehen wird", sagte Jörn Kruse, Landesvorsitzender der Partei in Hamburg, der Zeitung. (AFP)

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