Flüchtlinge an der Grenze zu Mazedonien: Alarmbereitschaft in Idomeni - Gerüchte über Grenzöffnung
Erneut gibt es im Flüchtlingslager in Idomeni Gerüchte, Mazedonien würde die Grenze öffnen. In einem anderen Lager bei Piräus sind mehr 700 Migranten aufgebrochen.
Im griechischen Grenzort Idomeni kursieren unter den Flüchtlingen Gerüchte, wonach die Grenze zu Mazedonien sich am Dienstag öffnen könnte. Die griechische und die mazedonische Polizei seien in Alarmbereitschaft, berichtete der griechische Fernsehsender Skai am Dienstagmorgen. Die Sicherheitskräfte seien überzeugt, dass freiwillige Helfer und Aktivisten hinter den Gerüchten steckten. Die Polizei kontrolliere die Ausweise der Helfer, mehr könne sie nicht machen, heißt es.
Die Gerüchte verbreiteten sich von Mund zu Mund. „Die Nicht-Regierungsorganisationen sind in Idomeni wie Pilze aus dem Boden geschossen“, kritisierte der Bürgermeistes des Ortes in Skai. Mindestens 16 Organisationen seien direkt vor Ort. Beziehe man die weitere Umgebung von Idomeni ein, seien es mindestens 36 Gruppen.
Am Sonntag hatte ein auf Arabisch verfasstes Flugblatt einen Ansturm der Migranten auf die mazedonische Grenze verursacht. Die mazedonische Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Hunderte Menschen litten anschließend unter Atemwegs- und Augenproblemen.
Erste Schutzsuchende verlassen wildes Lager von Piräus
Mehr als 700 Migranten und Flüchtlinge haben das wilde Lager an der Kaimauer in der griechischen Hafenstadt Piräus verlassen. Dort lebten seit Wochen mehr als 4500 Schutzsuchende unter menschenunwürdigen Zuständen. Die Schutzsuchenden sind nach Angaben der Küstenwache vom Dienstag in ein neu gebautes Lager im Westen der Hafenstadt gegangen. Dort waren auf Fernsehbildern klimatisierte Wohncontainer zu sehen.
Das Lager soll weiter ausgebaut werden und mehr als 3000 Menschen aufnehmen. Das Problem mit der Unterbringung der Migranten in Griechenland ist damit nicht gelöst. In Piräus und vor allem im wilden Lager von Idomeni harren immer noch mehr als 15 000 Migranten aus. Sie alle fordern, dass die sogenannte Balkanroute aufgemacht wird und ihnen erlaubt wird, nach Zentraleuropa weiter zu fahren. (dpa)