Rede im Rheingau: AfD-Vize will Islam Grundrecht auf Religionsfreiheit entziehen
In Ihrem Programm bekennt sich die AfD zur Glaubensfreiheit. Doch der stellvertretende Vorsitzende Albrecht Glaser will sie dem Islam streitig machen.
Der stellvertretende AfD-Parteivorsitzende Albrecht Glaser will dem Islam das Grundrecht auf Religionsfreiheit entziehen.
Auf einer Parteiveranstaltung in Oestrich-Winkel im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis sagte der Politiker am Dienstagabend: „Der Islam ist eine Konstruktion, die selbst die Religionsfreiheit nicht kennt und diese nicht respektiert. Und da, wo sie das Sagen hat, jede Art von Religionsfreiheit im Keim erstickt. Und wer so mit einem Grundrecht umgeht, dem muss man das Grundrecht entziehen.“ Das berichtet der SWR unter Berufung auf den Video-Mitschnitt des Senders während der Rede des AfD-Politikers.
Glaser unterlegte seine Forderung mit scharfer Kritik am Islam, der - je nach Stärke in einem Land - das Ziel verfolge, andere Religionen systematisch auszulöschen. Dabei bezog er sich auf eine nicht näher benannte „US-Studie“. Er sagte: „Bei 40 Prozent (Anteil von Muslimen in der Bevölkerung eines Landes, d. Red.) finden Massaker statt und Terrorattacken.“ Und: „Bei 60 Prozent haben wir eine uneingeschränkte Verfolgung Andersgläubiger, sporadische ethnische Säuberungen und Einsatz des islamischen Rechts als Waffe.“
Mit der Forderung auf Entzug des Grundrechts auf Religionsfreiheit für Islam-Gläubige rückt die AfD von ihrer bisherigen Position bezogen auf die im Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit ab. In ihrem Grundsatzprogramm heißt es: „Die AfD bekennt sich uneingeschränkt zur Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit.“
Glaser war CDU-Kommunalpolitiker in Frankfurt am Main, 2013 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der AfD. In der Bundesversammlung 2017 trat er für seine Partei erfolglos für das Amt des Bundespräsidenten an. (Tsp)