Rechtspopulisten in Europa: AfD-Vize Gauland mahnt zu Vorsicht im Umgang mit Front National
Die AfD-Führung ist uneins über eine mögliche Kooperation mit den französischen Rechten. Der Front National sei bis vor kurzen auch antisemitisch gewesen, sagt AfD-Vize Gauland.
Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland ist gegen eine enge Zusammenarbeit seiner Partei mit der französischen Rechtsaußen-Partei Front National. „Ich würde es zum Beispiel nicht für sinnvoll halten, jetzt ein symbolträchtiges Treffen zwischen (den Parteichefinnen) Marine Le Pen und Frauke Petry zu organisieren“, sagte Gauland der Deutschen Presse-Agentur.
Eine Zusammenarbeit mit der Front-National-Chefin Le Pen im Europäischen Parlament sei für die AfD zwar kein Problem, weil beide Parteien für ein „Europa der souveränen Vaterländer“ einträten. Das „innenpolitische Gesicht“ der französischen Partei sehe jedoch ganz anders aus als das der AfD. „Bis vor kurzem war der Front National auch antisemitisch“, fügte Gauland hinzu.
Die Führung der AfD ist uneins über eine mögliche Kooperation mit der FN. Der thüringische AfD-Chef Björn Höcke hatte sich im Gegensatz zu anderen Mitgliedern der Parteispitze für ein Treffen von Petry und Le Pen ausgesprochen und auf identische Positionen beider Parteien hingewiesen.
Der EU-Abgeordnete Marcus Pretzell hatte sich nach seinem Ausschluss aus der konservativen EKR-Fraktion Anfang Mai der rechten EFN-Fraktion im Europäischen Parlament angeschlossen. Dieser Fraktion gehören neben der österreichischen FPÖ auch die italienische Lega Nord, die Front National und die niederländische PVV von Geert Wilders an. Die zweite AfD-Abgeordnete im Europäischen Parlament, Beatrix von Storch, wurde Mitglied der EFDD-Fraktion des britischen Rechtspopulisten Nigel Farage (Ukip). (mit dpa)