Erneut Terror in Nigeria: 70 Tote nach zwei Explosionen
Kein Ende der Terrorwelle in Nigeria: Bei einem Anschlag im Nordosten sterben wieder zahlreiche Menschen. Viele wurden getötet, weil sie helfen wollten.
Bei einem Anschlag in der nigerianischen Stadt Maiduguri sind nach Augenzeugenberichten mehr als 70 Menschen getötet worden. Provinzpolizeichef Alhaji Lawal Tanko wollte am Sonntag zunächst nur 35 Tote bestätigen. Er sagte aber der nigerianischen Nachrichtenagentur NAN, es seien noch nicht alle Opfer geborgen worden. Rettungskräfte berichteten der Nachrichtenagentur dpa von 70 bis 100 Toten, zudem seien zahlreiche Menschen verletzt worden.
Am Vorabend waren mindestens zwei Bomben in einem belebten Stadtteil der Provinzhauptstadt im Nordosten Nigerias explodiert.
Besonders viele Opfer gab es bei der öffentlichen Fernsehübertragung eines Fußballspiels. Zahlreiche Menschen wollten nach einer ersten Explosion helfen, unter anderem strömten sie von einer nahen Hochzeitsfeier herbei. Ein zweiter Bombenanschlag riss viele von ihnen in den Tod. Unter den Toten seien auch viele Kinder, hieß es.
Maidaguri gilt als Geburtsort der islamistischen Gruppe Boko Haram, die seit 2009 mit Anschlägen - vor allem gegen Christen - Tausende Menschen getötet hat. Die Terrororganisation kämpft für einen islamischen Gottesstaat. In Maidaguri ist auch das Hauptquartier der Militär-Sondereinheit im Kampf gegen Boko Haram.
Erst in der Nacht zum vergangenen Dienstag hatte islamische Terroristen eine Schule in Buni Yadi im Bundesstaat Yobe angegriffen und 43 Menschen getötet. Vielen der meist jugendlichen Opfer schnitten die Angreifer die Kehlen durch, um nicht durch Schüsse aufzufallen. (dpa)
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