Debatte um "Helikoptergeld": 5000 Euro für jeden?
Die Debatte um "Helikoptergeld" - Geldgeschenke der Notenbanken an Staaten und Bürger - darf nicht auf fruchtbaren Boden fallen. Aber was passiert, wenn die Notenbanken mit ihrem Latein am Ende sind? Ein Kommentar.
Vielleicht ist es nur eine Gespensterdebatte, die Sache mit dem "Helikoptergeld". Aber es stimmt nachdenklich, dass EZB-Chef Mario Draghi darauf eingegangen ist. Als „sehr interessant“ bezeichnete er das Konzept, bevor er es heruntermoderierte. Die Idee stammte ursprünglich einmal von Milton Friedman und ist für deutsche Ohren abwegig: Die Notenbank druckt Geld in großen Mengen und schenkt es Staat und Bürgern. 5000 Euro für jeden? Es muss nicht zurückgezahlt werden. Mit dieser Geldspritze sollen staatliche Investitionen und der Konsum angeregt werden, damit die Wirtschaft acht Jahre nach der Finanzkrise endlich aus ihrer Stagnation erwacht. Auch wenn diese Maßnahmen nur so lange dauern sollen, bis die Inflation bei zwei Prozent liegt – wer garantiert, dass die Sterntaler-Party beendet wird, wenn es gerade schön geworden ist? Die Idee wurde am Wochenende von Bundesbank-Chef Jens Weidmann heftig zurückgewiesen, die meisten Experten sind dagegen. Aber es gibt wichtige Fürsprecher. Die Frage ist: Was machen die Notenbanken, wenn sie merken, dass sie mit ihrem Latein am Ende sind? Draghi wählte 2012 große Worte: Er werde alles Notwendige tun – „whatever it takes“ –, um seine Ziele zu erreichen. Es könnte sinnvoll sein, sich auf Weiteres gefasst zu machen.
Eine ausführliche Darstellung des Konzepts "Helikoptergeld" und die Debatte darum lesen Sie hier.
Einen Bericht, wie sich Anleger vor Crashs und Wirren an der Börse schützen, finden Sie hier.