Politik: 3,9 Millionen Tote im Krieg in Kongo
Berlin - Der Kongo-Krieg, der 1998 begann und seit 2003 – allerdings nur offiziell – beendet ist, hat bis heute mehr als 3,9 Millionen Menschen das Leben gekostet. Zu diesem Ergebnis kommt das Internationale Rettungskomitee (IRC) um den New Yorker Arzt Richard Brennan.
Berlin - Der Kongo-Krieg, der 1998 begann und seit 2003 – allerdings nur offiziell – beendet ist, hat bis heute mehr als 3,9 Millionen Menschen das Leben gekostet. Zu diesem Ergebnis kommt das Internationale Rettungskomitee (IRC) um den New Yorker Arzt Richard Brennan. Das IRC hat in der Demokratischen Republik Kongo 19 500 Familien besucht und sie über Geburten und Todesfälle der vorangegangenen 18 Monate befragt. In der britischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichen die Ärzte ihr Ergebnis: Danach ist die Kongo-Krise die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Sterberate liegt um 40 Prozent höher als im Rest Afrikas südlich der Sahara – obwohl die Sterberaten dort wegen Aids die höchsten der Welt sind.
Von April bis Juli 2004 registrierten die Ärzte 600 000 zusätzliche Todesfälle. Die meisten starben nicht direkt durch Waffengewalt. Jeder dritte Tod in Kongo ist zwar Folge der vor allem im Osten des Landes nicht beendeten Gewalt. Doch die meisten sterben, weil das Gesundheitssystem zusammengebrochen ist und Allerweltskrankheiten nicht behandelt werden können. Jeder zweite Tod ist auf verschmutztes Trinkwasser zurückzuführen. Jedes zweite Kind ist massiv unterernährt und daher für Durchfallerkrankungen, Masern oder Malaria anfällig.
Zwar gibt es seit 2003 einen Friedensprozess. 17 000 UN-Soldaten sind im Rahmen einer Friedensmission im Osten Kongos mit einem Mandat ausgestattet, das ihnen erlaubt, Menschen vor Massakern zu schützen – was aber nicht immer gelingt. Als gutes Zeichen wird gewertet, dass im Dezember eine Abstimmung über eine neue Verfassung stattgefunden hat, das erste Mal seit mehr als 40 Jahren. Die Verfassung wurde mit großer Mehrheit angenommen, auch wenn sich viele Wähler über ihren Inhalt nicht ganz im Klaren waren. Im Juli 2006 sollen Präsidentschaftswahlen folgen. Dennoch kommt der Osten nicht zur Ruhe. Obwohl Ruanda 2002 seine Truppen offiziell abgezogen hat, übt das Nachbarland über verbündete Milizen, die es mit Waffen versorgt, in einigen Landesteilen weiter die Kontrolle aus.
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