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Polizisten haben in der Nähe des Tagebaus Garzweiler in Erkelenz (Nordrhein-Westfalen) einen Braunkohle-Gegner festgenommen. Bei Zusammenstößen wurden 36 Aktivisten und 15 Polizisten Verletzt.
© Marius Becker/dpa

Tagebau Garzweiler bei Erkelenz: 36 Aktivisten und 15 Polizisten bei Demo gegen Braunkohleabbau verletzt

Rund 1.200 Umweltaktivisten blockierten am Wochenende den Braunkohletagbau in Garzweiler bei Erkelenz. Bei Zusammenstößen mit Polizei und Sicherheitskräften gab es Verletzte.

Umweltaktivisten haben am Samstag den Braunkohletagebau Garzweiler II bei Erkelenz blockiert. Bis zu 800 der insgesamt rund 1.200 Teilnehmer waren nach Angaben des Bündnisses „Ende Gelände“ und der Polizei auf das Gelände vorgedrungen. Einer der Bagger wurde von den Demonstranten besetzt. Bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten wurden nach Angaben der Polizei Düren vom Sonntag 36 Menschen verletzte, davon 15 Polizisten. Die Beamten erstellten knapp 800 Strafanzeigen, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Verstoßes gegen das Waffengesetz und Störung öffentlicher Betriebe. Rund 240 Demonstranten wurden nach Polizeiangaben zur Feststellung der Identität zwischenzeitlich zum Polizeipräsidium Aachen gebracht. Eine Anzeige wegen Gefährdung im Straßenverkehr gab es, nachdem einige Aktivisten sich von der Autobahnbrücke in Nähe der Kreuzes Jackerath abgeseilt hatten. Die A61 war zwischenzeitlich gesperrt.

Ziviler Ungehorsam und Schlagstöcke

Das Bündnis kritisierte das Vorgehen der Beamten scharf und sprach von unverhältnismäßigen Reaktionen auf Aktionen des zivilen Ungehorsams. Die Beamten setzten nach Angaben der Demonstranten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Die Umweltaktivisten kritisierten zudem, dass die Polizei gemeinsam mit Sicherheitskräften des Betreibers gegen Demonstranten vorgegangen sei. Das Bündnis wertete die Blockade als Erfolg. Mit Mitteln des zivilen Ungehorsams sei ein Signal gegen den Braunkohletagebaus gesetzt worden, sagte Pressesprecherin Mona Bricke. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von 1.000 Einsatzkräften vor Ort. Trotz deutlicher Ansprachen und Warnungen hätten mehrere hundert Demonstranten starken Druck und Gewalt auf Polizeisperren ausgeübt und diese durchbrochen, hieß es. Auf einer Kundgebung in Erkelenz kritisierten am Samstagnachmittag Vertreter von Umweltverbänden wie Robin Wood die Kohlepolitik der Bundesregierung und forderten ein Ende des Tagesbaus. Das Abbaugebiet des linksrheinischen Braukohle-Tagebaus Garzweiler erstreckt sich zwischen den Städten Bedburg, Erkelenz und Mönchengladbach (epd).

Polizisten haben im Tagebau Garzweiler in Erkelenz (Nordrhein-Westfalen) Braunkohle-Gegner eingekesselt, die ein Plakat mit der Aufschrift halten "Nicht wir müssen Protest unterlassen - Braunkohle unten lassen!".
Polizisten haben im Tagebau Garzweiler in Erkelenz (Nordrhein-Westfalen) Braunkohle-Gegner eingekesselt, die ein Plakat mit der Aufschrift halten "Nicht wir müssen Protest unterlassen - Braunkohle unten lassen!".
© Marius Becker/dpa

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