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Einen Tag nach dem Anschlag in Ankara hat es ein weiteres Attentat auf Militärfahrzeuge im Südosten des Landes gegeben.
© Reuters/Cihan News Agency

Newsblog zu Attentaten in der Türkei: 14 Festnahmen nach Anschlag von Ankara

Die türkische Regierung nennt die Kurdenorganisationen PKK und YPG als Urheber für Anschläge in Ankara und im Südosten des Landes. Die PKK bestreitet eine Verantwortung. Die Entwicklungen im Newsblog.

Bei zwei Attentaten auf Militärkonvois in der Türkei sind mindestens 34 Menschen getötet worden. Laut türkischer Regierung soll ein syrischer Kurde für den Anschlag am Mittwoch in Ankara verantwortlich sein, die PKK bestreitet jedoch jegliche Verantwortung dafür. Am Donnerstagmorgen griff im Südosten der Türkei erneut ein Attentäter die türkische Armee an.

+++ Ein Kommandant der syrischen Rebellengruppe Front der Levante sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die türkischen Behörden hätten seiner Miliz erlaubt, Verstärkung mit leichten und schweren Waffen wie Raketen und Panzern über die Grenze nach Syrien zu bringen. Offenbar sollen die frischen Rebellentruppen im Auftrag der Türkei gegen die syrische Kurdenmiliz Volksbefreiungseinheiten (YPG) vorgehen, die von Ankara für den Autobombenanschlag in der Hauptstadt mit 28 Toten verantwortlich gemacht wird. Die YPG ist der bewaffnete Arm der kurdischen Demokratischen Unionspartei (PYD), die der Türkei am Donnerstag vorwarf, nach einem Vorwand für einen Einmarsch nach Syrien zu suchen. YPG und PYD sind syrische Ableger der türkisch-kurdischen Rebellengruppe PKK. Die Türkei befürchtet die Entstehung eines PKK-beherrschten Kurdenstaates vor ihrer Haustür und setzt alles daran, den Vormarsch der YPG zu stoppen. Ein PYD-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg, im Falle einer türkischen Intervention werde Russland den Eindringlingen entgegen treten, was einen „großen Krieg“ auslösen würde.

+++ Die Türkei griff am Donnerstag nach den Anschlägen mit Kampfflugzeugen eine mutmaßlich PKK-Stellung im Norden Iraks an. Dabei sollen 70 Kurdenkämpfer getötet worden sein.

+++ Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der Türkei Unterstützung im Antiterrorkampf zugesagt. Sie habe dem türkischen Ministerpräsidenten und dem Präsidenten erklärt, dass Deutschland im Kampf gegen den Terrorismus solidarisch an der Seite der Türkei stehe, teilte ihr Sprecher mit.

+++ Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagt, 14 Personen seien im Zusammenhang mit dem Anschlag von Ankara festgenommen worden. Die Indizien sprächen dafür, dass die syrische Kurdenpartei PYD trotz ihres Dementis darin verwickelt sei.

+++ Die syrische Kurdenpartei PYD erklärt, sie sei nicht in den Anschlag von Ankara verwickelt. Die Türkei versuche vielmehr, die Kämpfe im Norden Syriens zu eskalieren, sagt Saleh Muslim, der Co-Vorsitzende der PYD, deren bewaffneter Arm die Kurdenmiliz YPG ist. Die YPG betrachte die Türkei nicht als Feind.

Angehörige trauern um die Opfer des Bombenanschlages von Ankara.
Angehörige trauern um die Opfer des Bombenanschlages von Ankara.
© Reuters

+++ Einen Tag nach dem schweren Anschlag von Ankara mit mindestens 28 Toten sind bei einem neuen Angriff auf die türkische Armee im Südosten des Landes mindestens sechs Soldaten getötet worden. Ziel des Anschlags in der Ortschaft Lice in der Provinz Diyarbakir sei am Donnerstagmorgen ein Militärkonvoi gewesen, hieß es aus Kreisen der Sicherheitskräfte. Der Südosten der Türkei ist Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen der Armee und kurdischen Separatisten.

+++ Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK bestreitet, für den verheerenden Anschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara verantwortlich zu sein. Der PKK-Kommandeur Cemil Bayik sagte der PKK-nahen Agentur Firat am Donnerstag: „Wir wissen nicht, wer das getan hat. Es könnte aber ein Vergeltungsschlag für die Massaker in Kurdistan gewesen sein.“

+++ Die türkische Regierung und Sicherheitskräfte machen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und ihren syrischen Ableger YPG für den Anschlag in Ankara verantwortlich. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte am Donnerstag in Ankara, ein YPG-Kämpfer aus Syrien habe den Anschlag in der Hauptstadt am Vorabend mit Unterstützung der „separatistischen Terrororganisation“ verübt. Neun Menschen seien in Verbindung mit dem Anschlag festgenommen worden. Die YPG ist der bewaffnete syrische Ableger der PKK in der Türkei. Bei dem Anschlag waren mindestens 28 Menschen getötet und 61 weitere verletzt worden.

+++ Bei dem Attentäter von Ankara handle es sich um einen Mann, der als Flüchtling in die Türkei gekommen sei und einer Kurdenmiliz in Syrien nahegestanden habe, berichteten mehrere Zeitungen am Donnerstag unter Berufung auf die Polizei. Er habe das Anschlagsauto gefahren und sei durch die Explosion getötet worden. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Der syrische Kurde wurde den Medienberichten zufolge nun mittels bei seiner Einreise genommener digitaler Fingerabdrücke identifiziert. Ob es sich um einen Selbstmordattentäter handelte, stand zunächst nicht fest. (dpa, Reuters, AFP)

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