Berliner Wirtschaftsförderung: Warum Cornelia Yzer nicht ihren Parteifreund unterstützt
Nicolas Zimmer, der ehemalige Fraktionschef der Berliner CDU, sollte Vorsitzender von Berlin Partner werden, der Gesellschaft für die Berliner Wirtschaftsförderung. Doch daraus wurde nichts - weil offenbar alte Rechnungen beglichen werden sollten.
Die Berliner CDU ist schon ein komischer Verein. Da hat sie die Chance, einen der ihren auf den wichtigen Posten eines Geschäftsführers der Wirtschafts- und Technologieförderungsgesellschaft Berlin Partner zu hieven, aber versagt dem Kandidaten die Unterstützung. Vorgeschlagen hatte ihn, wie zu hören ist, der Aufsichtsratsvorsitzende, der zugleich Chef der Findungskommission ist, ein Mann, der den Christdemokraten nicht einmal nahe steht.
Aber die Vorsitzenden von Partei und Fraktion, Frank Henkel und Florian Graf, halten sich zurück, und die CDU-Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer, ausgestattet mit einem Vetorecht, hält dagegen, heißt es in Wirtschaftskreisen. Der Kandidat, Nicolas Zimmer, war ihr Staatssekretär, bis man sich hörbar knirschend voneinander trennte.
Heute ist Zimmer Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung, das passt schon mal; er hat Führungserfahrung in der Wirtschaftsverwaltung und als Fraktionsvorsitzender im Abgeordnetenhaus. Unternehmen wie Siemens und BMW unterstützen ihn, und eine Quotenhürde steht auch nicht im Weg, weil Melanie Bähr Geschäftsführerin bleibt, neben dem Neuen. So lassen wohl alte Rechnungen einen für seine Vita immer noch relativ jungen Mann ziemlich alt aussehen in der Berliner CDU – und diese auch.
Lorenz Maroldt